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Polizei und Rettung mussten nach Alarmierung beim 3-Länder-Marathon einschreiten

HEUTE • 15:31 Uhr
Polizei und Rettung mussten nach Alarmierung beim 3-Länder-Marathon einschreiten
Marathonläufer nach dem Zieleinlauf. Wenig später soll sich beim Ausgang ein Gedränge entwickelt haben. NEUE

Gedränge beim Ausgang: So lief der Einsatz im Bregenzer Stadion und was der Veranstalter dazu sagt.

Es war gegen Mittag, als sich am Sonntag im Zielbereich des Sparkasse-3-Länder-Marathons im Bregenzer Stadion immer mehr Menschen sammelten. Zuschauerinnen, Zuschauer und Läuferinnen und Läufer wollten das Areal verlassen, doch der Abstrom geriet offenbar schwer ins Stocken.

Bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) gingen Meldungen ein, wonach sich dichte Menschenmengen gebildet hätten, sich Angst breitgemacht habe und es zu gefährlichen Situationen kommen würde. Polizei und Rettung bestätigten auf NEUE-Anfrage einen Einsatz und berichten von Entlastungsmaßnahmen. Der Veranstalter hingegen spricht von einer entspannten Situation.

Polizei und Rettung mussten nach Alarmierung beim 3-Länder-Marathon einschreiten
Der Hauptausgang: Hier wurden später vom Roten Kreuz die Absperrungen und Transparente entfernt. NEUE

„Gegen 12 Uhr wurde der Polizei gemeldet, dass im Bereich des Casinostadions viele Menschen auf den einzigen, schmalen Ausgang drängen, wodurch es zu gefährlichen Situationen kommen würde“, berichtet Polizeisprecher Christian Tschütscher. Einige Personen seien über den Zaun gestiegen, um das Stadion zu verlassen.

Die erste Streife habe daraufhin das südliche Tor geöffnet, um den Abstrom zu erleichtern. „Allerdings kam es dort aufgrund von Absperrgittern ebenfalls zu Engpässen“, so Tschütscher. Schließlich seien weitere Ausgänge geöffnet worden – darunter ein mit einer Kette versperrtes Tor, das von der Polizei mit einem Bolzenschneider entfernt wurde. Insgesamt waren 15 Polizeikräfte unterstützend tätig. Verletzte habe es nicht gegeben.

Bauzäune und Transparente entfernt

Polizei und Rettung mussten nach Alarmierung beim 3-Länder-Marathon einschreiten
Fabian Hörtner von der Rotkreuz-Abteilung Bregenz. Rotes Kreuz Vorarlberg

“Menschen kletterten über Bauzäune”

Auch das Rote Kreuz war rasch eingebunden. Da sich die Behandlungsstation unmittelbar am angrenzenden Trainingsplatz befand, registrierten die Einsatzkräfte die Situation bereits wenige Minuten vor der offiziellen Alarmierung. „Die Einsatzleitung wurde über Pager verständigt, dass laut Notrufmeldung eine Ansammlung großer Menschenmengen und die Bildung von Angst im Stadionbereich bestehen würde“, sagt Fabian Hörtner, Einsatzabschnittsleiter des Roten Kreuzes Vorarlberg. „Wir stellten fest, dass bereits mehrere Menschen über die Bauzäune kletterten, unter Werbetransparenten durchkrochen und den Hang hinter der Tribüne hinunterliefen.“ Um Verletzungen zu verhindern, habe das Rote Kreuz entschieden, die Bauzäune und Transparente zu entfernen.

Maurice Shourot
Dieter Heidegger, Geschäfstführer des Marathons und Mitglied des Organisationskomitees. SHOUROT

Von einer gefährlichen oder angespannten Lage könne keine Rede sein, sagt Dieter Heidegger, Geschäftsführer des 3-Länder-Marathons. „Es war zu keinem Zeitpunkt unangenehm oder gar panisch. Die Stimmung war ruhig und entspannt.” Der Abgang der Zuschauerinnen und Zuschauer sei geordnet und gesichert gewesen, zugegebenermaßen aber langsam. “In keiner Sekunde kam es zu irgendwelchen Problemen”, bilanziert Heidegger auf NEUE-Anfrage. Den Auslöser für die kurzfristige Unruhe sieht er in „einigen wenigen Ungeduldigen, die sich nicht in die Schlange stellen wollten“.

Fokus lag auf einem Ausgang

Laut dem Geschäftsführer gab es insgesamt vier Abgänge von der Tribüne und vier Ausgänge aus dem Stadion. Er räumt auf Nachfrage allerdings ein, dass der Fokus “natürlich auf einem Ausgang lag” und man die anderen Ausgänge “vielleicht besser ausschildern” hätte können. Zur Entscheidung, das mit einer Kette verschlossene Nebentor zu öffnen, meint Heidegger: „Über die Notwendigkeit kann man diskutieren. Sie lag jedenfalls nicht in unserer Kompetenz.“ Das Tor sei nämlich auf Anweisung der Behörde abgesperrt gewesen, weil sich dahinter ein Baustellenbereich befinde. Man habe sich „in jedem Detail an die amtlichen Vorgaben“ gehalten.

Heidegger zufolge waren im und ums Stadion über 50 Ordner, Helfer, Securitymitarbeiter, Feuerwehrkräfte und Sicherheitsorgane im Einsatz. Dazu kamen rund 40 Einsatzkräfte des Roten Kreuzes, darunter drei Ärztinnen und Ärzte.

Eine Nachbesprechung des Events ist bereits in Vorbereitung. „Diese erfolgt standardmäßig nach jeder Veranstaltung. Aktionismus ist jedenfalls nicht angebracht”, sagt Heidegger. Sobald die Baustelle im Bereich des alten Hallenbads im Mai 2026 abgeschlossen sei, werde die Situation neu bewertet.