Man muss sich vor KPÖ und FPÖ nicht fürchten

Wahlen sind Momentaufnahmen, man soll sie nicht überbewerten.
Bei der Landtagswahl in Salzburg war für alle was dabei, je nachdem ob man sich lieber vor der FPÖ oder vor dem Kommunismus fürchtet. Ich muss gestehen, ich fürchte mich vor beidem nicht – nicht aus Gleichgültigkeit, sondern aus Erfahrung.
Irgendeiner fliegt irgendwann nach Moskau und küsste den Boden (ironischerweise könnte das beide Parteien betreffen) oder begeht einen anderen Fauxpas. Vielleicht implodiert der KPÖ-Landtagsklub im Streit über Trotzkis Rezeption des Stalinismus oder jemand in der FPÖ greift in eine Spesenkassa oder auf einen Hintern. Vielleicht passiert auch nichts davon und die nächste Wahl dreht sich trotzdem wieder, weil Wilfried Haslauer an seiner statt einen neuen Junior ins Rennen schickt, der bei der Wählerschaft wieder reüssieren kann.
Wahlen sind Momentaufnahmen, man soll sie nicht überbewerten. Trends zeichnen sich oft erst über zwei oder drei Urnengänge ab. Vorerst sieht jedenfalls alles danach aus, dass FPÖ und KPÖ in den nächsten fünf Jahren vor allem Klub- und Parteienförderung bekommen. Ob Marlene Svazek einmal Landeshauptfrau wird, sieht man dann 2028 oder 2033. Aufatmen werden die übrigen Parteien aber erst können, wenn sich ihre Wähler Essen, Wohnen und Arztbesuche wieder problemlos leisten können.