Kommentar

Wirtschaftsbund: War da was?

08.08.2023 • 13:43 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
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Die verblichene Vorarlberger Wirtschaft wirtschaftsbund.

Der Wirtschaftsbund wagt sich an ein neues Magazin. Was könnte schiefgehen?

Nachdem die Ermittlungen gegen Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Marco Tittler zu recht implodiert sind und nachdem der Unabhängige Parteien Transparenzsenat in einem, auch in der Fachwelt umstrittenen Erkenntnis den Parteispendencharakter der Inserate im Magazin „Vorarlberger Wirtschaft“ verneint hat, wagt sich der Wirtschaftsbund an ein neues Periodikum. Abgesehen von der noch laufenden Finanzstrafsache, die die ÖVP-Vorfeldorganisation noch teuer kommen könnte, und Strafverfahren gegen ehemalige Funktionäre, hat sich die Wirtschaftsbundaffäre damit erledigt, könnte man meinen. Die Opposition hat erfolgreich einen U-Ausschuss im Landtag vermieden. Wen sollte man noch fürchten, als den Wähler?

Der könnte sich vielleicht fragen, wer all die Wahlkämpfe organisiert hat, die mit Wirtschaftsbundgeld geführt wurden. Oder warum eine Organisation, die einen derart spektakulären Bauchfleck mit einem Magazin hingelegt hat, nun wieder ein neues braucht? Dass das angekündigte Redaktionsstatut bei der Inseratevergabe eine Rolle spielen soll, ist ein mediales Novum in Österreich und bestimmt kein Ablenkungsmanöver. „Urban“ soll es sein, gut das kann man über ein Wiener U-Bahn-Heftchen mit Skandalpotenzial auch behaupten. Namen gibt es noch keinen, aber es würde sich einer anbieten: „War da was?“