Kreditwachstum beschert Erste Group mehr Gewinn

HEUTE • 08:33 Uhr
Kreditwachstum beschert Erste Group mehr Gewinn

Ein Wachstum im Kreditvolumen um 4,5 Prozent verhalf der Erste Group in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2025 zu mehr Einnahmen und mehr Gewinn. Der Zinsüberschuss legte um 3 Prozent auf 5,76 Mrd. Euro zu. Unterm Strich stand ein Nettogewinn von 2,57 Mrd. Euro, nach 2,52 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum, wie die Bank am Freitag mitteilte. Ihren Ausblick für das Gesamtjahr hat die Bank angehoben.

Bankchef Peter Bosek war mit den Zahlen zufrieden. “Im dritten Quartal konnten wir unser Wachstum im Kundengeschäft weiter ausbauen”, sagte Bosek laut Aussendung. “Zentral- und Osteuropa bleibt der Wachstumsmarkt Europas.” Das Kreditvolumen der Bank wuchs in den ersten neun Monaten um knapp 10 Mrd. Euro auf 228,0 Mrd. Euro. Eine höhere Nachfrage gab es vor allem in Tschechien, Österreich und der Slowakei. Wohnbaukredite seien in sämtlichen Märkten gefragt gewesen.

Auch das Wertpapiergeschäft wuchs, vor allem in Österreich und Ungarn gab es deutliche Zuwächse, nachdem der Zugang zu Wertpapier-Sparplänen vereinfacht wurde, so die Bank. Das von der Erste Asset Management verwaltete Vermögen überschritt zum Ende des dritten Quartals erstmals die Marke von 100 Mrd. Euro. Der Provisionsüberschuss legte um 8,4 Prozent auf insgesamt 2,34 Mrd. Euro zu.

Kosten inflationsbedingt gestiegen

Aufgrund erhöhter Kosten kam die Bank operativ allerdings kaum vom Fleck, das Betriebsergebnis blieb mit 4,52 Mrd. Euro nahezu stabil (plus von 0,2 Prozent). Die Inflation trieb die Kosten für Personal und IT-Investitionen nach oben, schrieb die Bank. Die Kosten-Ertrags-Relation (Cost-Income-Ratio/CIR) verschlechterte sich von 45,8 Prozent auf 47,4 Prozent.

Auch für Banksteuern musste die Erste Group 2025 um knapp die Hälfte mehr berappen als im Vorjahr. Die Ausgaben stiegen um 46,6 Prozent auf 283,9 Mio. Euro, nachdem sich die Bankabgabe vor allem in Österreich deutlich erhöht hatte.

Die Risikokosten standen zum Ende des dritten Quartals bei 318,5 Mio. Euro, nach 211,5 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Mit 19 Basispunkten vom Bruttokreditvolumen lägen die Risikokosten aber weiterhin auf niedrigem Niveau, so die Bank. Die Quote notleidender Kredite verbesserte sich von 2,6 auf 2,5 Prozent. Auch die Kapitalausstattung verbesserte sich. Die harte Kernkapitalquote (CET1) stieg von 15,3 Prozent auf 17,5 Prozent an.

Ausblick angehoben

Für das Gesamtjahr hat die Bank ihre Ziele angehoben. Für den Zinsüberschuss rechnet sie nun mit einem Wachstum um 2 Prozent. Bisher war lediglich ein “etwas höherer” Wert avisiert worden. Die CIR wird mit etwa 48 Prozent statt wie bisher mit weniger als 50 Prozent erwartet. Für die harte Kernkapitalquote wird vor der Erstkonsolidierung der Santander Bank Polska eine Quote von 18,5 Prozent angepeilt.

Die übrigen Ziele bleiben unverändert. Der Provisionsüberschuss soll um mehr als 5 Prozent zulegen, das Betriebsergebnis wird weitgehend unverändert erwartet. Für die Risikokosten rechnet die Bank für das Gesamtjahr mit rund 20 Basispunkten des Bruttokreditvolumens.

Im Mai kündigte die Bank an, für 7 Mrd. Euro in Polen einzusteigen und einen beherrschenden Anteil an der Santander Bank Polska kaufen zu wollen. Anfang September erhielt die Bank die Genehmigung der EU-Kommission für den Erwerb. Die Genehmigung der polnischen Behörden ist noch ausständig. Die Bank rechnet damit, die Transaktion rund um das Jahresende 2025 abschließen zu können.