Trendwende in Industrie und Bau zeichnet sich ab

27.10.2023 • 13:55 Uhr
Trendwende in Industrie und Bau zeichnet sich ab

Industrie und Bau bekommen die konjunkturelle Schwäche deutlich zu spüren, wie die Zahlen der Statistik Austria belegen. Allerdings zeichnet sich eine Trendwende ab, wie der Einkaufsmanagerindex der UniCredit Bank Austria zeigt. So stieg der Index im Oktober leicht auf 41,7 Punkte an – der beste Wert seit einem halben Jahr. Damit liegt der Index aber nach wie vor unter dem Schwellenwert von 50 Punkten, der auf ein Wachstum hinweist.

Der Rückgang des Neugeschäfts hat sich verlangsamt, daher haben auch die heimischen Betriebe die Produktion geringer reduziert als im Monat zuvor. Der Kostenrückgang dürfte sich laut dem Einkaufsmanagerindex im Oktober zwar verlangsamt haben, aber die durchschnittliche Ertragslage scheint sich verbessert zu haben – trotz leicht niedrigerer Verkaufspreise. Allerdings gab es in der Industrie einen Beschäftigungsabbau. Gab es in den vergangenen Monaten einen deutlichen Rückgang bei den Einkäufen, so zeichnet sich hier eine Besserung ab. “Die Industrie in Österreich befindet sich weiterhin in einer Rezession”, sagte UniCredit-Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer, “Aber die Talsohle der Industriekonjunktur dürfte erreicht worden sein, denn die negativen Trends verlangsamten sich. Zudem dürfte der markante Lagerabbau der vergangenen Monate langsam enden und der Lagerzyklus somit drehen”.

Zuletzt sah es nicht ganz so rosig aus, wie die Konjunktur-Frühschätzungen zeigten: Denn die Konjunkturschwäche bei Industrie und Bau setzte sich auch im September fort. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Umsätze im September um 16,5 Prozent zurückgegangen. Während die Beschäftigtenzahl um 0,2 Prozent gestiegen ist, sank die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden um 2,5 Prozent, verwies Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas auf die Konjunktur-Frühschätzungen der Behörde. Das Transportaufkommen auf der Straße sank im dritten Quartal 2023 um 4,4 Prozent.

“Die österreichische Konjunktur hat sich im September 2023 weiter deutlich eingetrübt. Der Umsatz des Produzierenden Bereichs ist im Vergleich zum Vorjahresmonat bereits zum siebenten Mal in Folge zurückgegangen”, sagte Thomas.

Die Industrie verzeichnete bei den September-Umsätzen einen Rückgang um 18,4 Prozent, beim Bau waren es 4,1 Prozent weniger. Das Arbeitsvolumen sank im Vorjahresvergleich in der Industrie um 3 Prozent und im Bau um 1,1 Prozent. Während die Zahl der Beschäftigten in der Industrie um 0,2 Prozent gestiegen ist, gab es beim Bau einen Rückgang um 0,2 Prozent.

Die nominellen Daten für Juli 2023 weisen gegenüber dem Vorjahresmonat ein Umsatzminus von 9,7 Prozent aus. Im Sachgüterbereich gab es einen Umsatzrückgang um 12,2 Prozent, während der Bau noch ein Plus von 1,9 Prozent erzielen konnte.

Die Transportleistung im In- und Ausland, also das Produkt aus der Menge der transportierten Güter und der zurückgelegten Entfernung, nahm um 3,1 Prozent ab. Die Anzahl der beladenen Fahrten verringerte sich um 4,4 Prozent. Während die Transportleistung innerhalb Österreichs um 0,4 gestiegen ist, fiel jene außerhalb Österreichs um 11,8 Prozent.