Wieder mehr Urlaubende in Österreich als vor Corona

Der heimische Tourismus hat 2024 erstmals wieder mehr Gäste angelockt als im Vor-Corona-Jahr 2019. Besonders starke Zuwächse gab es aus China und Japan, wobei Wien als Wachstumsmotor wirkte, wie aus einer aktuellen Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung hervorgeht. Für 2025 rechnet das WIFO aber mit weniger Wachstum aufgrund steigender Preise im Inland und der Sparsamkeit von Urlaubenden. Zudem kommen weniger Deutsche und Niederländer.
“Der Tourismus befindet sich nicht nur weltweit wieder auf Wachstumskurs, auch in Österreich steigen die Gäste- und Übernachtungszahlen deutlich an”, heißt es in dem WIFO-Bericht. In der Sommersaison 2024 lagen die Übernachtungen in Österreich um 3,3 Prozent über dem Niveau von 2019. Sehr starke Impulse kamen den Angaben zufolge aus dem internationalen Reiseverkehr: Die Nachfrage aus China stieg um satte 85,6 Prozent, jene aus Japan um 32,3 Prozent.
Österreichs Wettbewerbsfähigkeit unter Druck
In der Wintersaison 2024/25 lagen die heimischen Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen bei den Nächtigungsbuchungen jedoch leicht unter dem Vorkrisenniveau: Die Saison schnitt um 0,7 Prozent schlechter ab als 2018/19. Gleichzeitig gaben Touristinnen und Touristen um 14,5 Prozent weniger Geld aus als vor der Pandemie. Insgesamt habe Österreichs preisliche Wettbewerbsfähigkeit gelitten, sagte WIFO-Ökonom und Studienautor Oliver Fritz: “Österreich hat als Tourismusland definitiv an preislicher Wettbewerbsfähigkeit verloren.” Preissteigerungen im Energie- und Lebensmittelsektor hätten die Tourismusbranche belastet, ergänzte der Präsident der Österreichischen Hotelvereinigung (ÖHV), Walter Veit.
Für das Gesamtjahr 2025 rechnet das WIFO mit einer Verlangsamung des Wachstums. Schon jetzt kommen weniger Gäste aus den traditionell starken westeuropäischen Herkunftsmärkten wie Deutschland und den Niederlanden. Allerdings erhöhte sich heuer die Zahl der Gäste aus Polen, der Slowakei und Tschechien.
Viele deutsche Urlauber hätten aufgrund der schwächeren Wirtschaftslage im Heimatland ihren Winterurlaub in Österreich storniert, berichtete Veit. “Das tut uns sehr weh.” Laut Fritz dürfte Skifahren künftig noch teurer werden, da die Kosten für künstliche Beschneiung steigen: “Skifahren wird mittelfristig sicher eher zu einem Luxusurlaub, als es das heutzutage ist”.