Österreich

Rekordhoch: Erneuerbare Energie boomt in Kärnten

17.01.2024 • 14:26 Uhr
PV-Anlage am Dach (im Lavanttal) <span class="copyright">privat</span>
PV-Anlage am Dach (im Lavanttal) privat

Investitionen in PV-Anlagen & Co. erreichen in Kärnten einen neuen Rekord.

In Villach werden die öffentlichen Parkplätze an der Italiener Straße und am Draubodenweg mit PV-Paneelen überdacht. Auf dem Kärntner Landesarchiv wurde im vergangenen Herbst eine 280 Quadratmeter große PV-Anlage in Betrieb genommen. Beide Projekte erhielten Landesförderungen und doch bilden sie eine Minderheit der Kärntner Förderprojekte in Sachen erneuerbare Energie ab. Die allergrößte geförderte Mehrheit sind private PV-Anlagen auf Dächern, Balkonen, Fassaden.

53 Millionen Euro hat das Land Kärnten 2023 für Erneuerbaren-Förderung ausgegeben – so viel wie noch nie bzw. konkret um 28 Millionen Euro mehr als 2022. Mehr als 3800 Stromspeicher wurden gefördert und 10.017 PV-Anlagen – was einer installierten Leistung von 83.658 Kilowatt-Peak und damit der Kapazität eines kompletten Wasserkraftwerks entspricht. Auch das mehr als eine Verdoppelung. 2022 wurden 4000 Anlagen gefördert.

Investitionen in grüne Energie sichern Jobs

Wirtschaftslanderat Sebastian Schuschnig (ÖVP) ist stolz auf diese Zahlen, von denen er ausgeht, dass sie auch im diesem Jahr ähnlich hoch sein werden. „53 Millionen Förderungen bewirken ein Investitionsvolumen von 150 Millionen Euro und sichern 2000 Jobs“, sagt Schuschnig. Markus Bliem, Leiter der Strategischen Landesentwicklung, ergänzt: „Außerdem lösen die Förderungen Rückflüsse an die Öffentliche Hand aus – in Form von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen. Wir sprechen hier österreichweit von Milliarden-Summen.“ Abgesehen davon, dass die Anlagen den Standort attraktivieren, Energie-Abhängigkeit minimieren, Versorgungssicherheit verbessern.

Hürden und Herausforderungen

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Zwar sei der Rückstau der Landes-Förderanträge bzw. die Wartezeit auf Zusagen von einem Jahr bereits verkürzt worden. „Aktuell reden wir von sechs Monaten“, so Schuschnig. Das sei immer noch viel zu lang, weswegen Antragstellung und -abwicklung eiligst vereinfacht werden muss. Das Land bemühe sich um die Entwicklung einer digitalen Antragstellung. Das wiederum sei aber ein kompliziertes IT-Projekt. Vor Endes des Jahres jedenfalls soll es fertig sein. Hoffentlich. Um dann die Einreichungszeit auf das „Maß einer privaten Steuererklärung“ zu vermindern. Auf eine konkrete Zeitspanne will sich Schuschnig nicht festlegen.

Ebenso wenig wie die Bearbeitung der Förderanträge, kann auch das Stromnetz in Kärnten nicht mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energieanlagen mithalten. „Es ist ein veritabler Flaschenhals“, bekennt Schuschnig. Und müsse ausgebaut, aber auch intelligent werden.

Sebastian Schuschnig, Markus Bliem <span class="copyright">LPD</span>
Sebastian Schuschnig, Markus Bliem LPD