Sanierungsverfahren über Inside96 eröffnet

Am Landesgericht Feldkirch wurde ein Sanierungsverfahren für das Immobilienunternehmen Inside96 eröffnet. Der Betrieb setzt auf eine Zahlungsquote von 30 Prozent.
Wie bereits bekannt, steckt des Immobilienunternehmen “Inside96 GmbH” in finanziellen Schwierigkeiten. Nun soll ein Sanierungsverfahren mit Eigenverantwortung das Rankler Unternehmen retten. Das Verfahren wurde am heutigen Dienstag am Landesgericht Feldkirch eröffnet. Darüber informierte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870).
Davon sind fünf Mitarbeiter betroffen. Die Höhe der Aktiva beträgt laut dem Bauträger Inside96 rund 14,6 Millionen Euro, während die Höhe der Passiva 15,3 Millionen Euro beträgt.
Eingebrachter Sanierungsplanvorschlag
Das Unternehmen hat einen Sanierungsplanvorschlag eingebracht. Dieser sieht vor, dass 30 Prozent der Schulden innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans gezahlt werden. Die Finanzierung soll durch die Fortführung des Unternehmens erwirtschaftet werden. Geschäftsführer Josef Welte gibt an, dass das Unternehmen Eigentümer zahlreicher Liegenschaften sei. So könne aus dem Verwertungserlös mit ausreichenden Überschüssen gerechnete werden, die zur Abdeckung der Quote von 30 Prozent ausreichen werden, versichert Welte.
Die KSV1870 überprüft nun die Angemessenheit und Erfüllbarkeit dieses Sanierungsplans mit Eigenverwaltung. Verhandelt und abgestimmt über den Sanierungsplan wird am 4. Juli am Landesgericht Feldkirch.
Zur Sanierungsverwalterin wurde Eva Müller bestellt. Bis zur gerichtlichen Anmeldefrist am 20. Juni können über den KSV1870 Gläubigeranforderungen angemeldet werden.
Wirtschaftskrise, Wohnkredite, Auftragseinbruch
Laut Welte sind die außergerichtlichen Versuche, sich mit den Insolvenzgläubigern zu einigen, gescheitert. Die Zahlungsunfähigkeit ist laut Welte darauf zurückzuführen, dass sich die Auswirkungen der Wirtschaftskrise wesentlich verstärkt haben. Nach Angaben des Schuldnerunternehmens sind diese von den neuen Vergabekriterien für Wohnkredite (KIM-VO) besonders stark betroffen und mussten sie einen starken Auftragseinbruch hinnehmen. Hinzu kommen die hohe Zinsbelastung sowie der starke Anstieg der Baupreise.
ÖVP sieht Entwicklung des Harder Ortskern in Gefahr
Bereits vor der Eröffnung des Sanierungsverfahrens hatte die ÖVP Sorgen in Hinblick auf eine womögliche Insolvenz geäußert. Konkret geht es dabei um die Zukunft des Löwen-Areals in Hard. Die ansässige ÖVP sieht die Entwicklung des Ortszentrums und den Einfluss und das Mitspracherecht in Gefahr und forderte Anfang April zum Handeln auf. „Wir fordern daher, dass umgehend Kontakt mit Inside 96 aufgenommen und rechtlich geprüft wird, wie eine Rückabwicklung des Verkaufs realisierbar ist“, sagt ÖVP-Fraktionsobmann René Bickel.