EURO: Heimische Firmen spielen auf

22.06.2024 • 17:00 Uhr
ABD0106_20240610 – HAMBURG – DEUTSCHLAND: 10.06.2024, Hamburg: Fu§ball: EM, ÇStadium Open Media DaysÈ. Der Rasen im Volksparkstadion Hamburg ist fŸr die Fu§ball-Europameisterschaft vorbereitet. Bei einem Open Media Day konnten Pressevertreter das Stadion besichtigen. Foto: Jens BŸttner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++. – FOTO: APA/dpa/Jens BŸttner
APA/dpa/Jens Büttner

Das EM-Fieber grassiert. Mittendrin ist Vorarlberger Know-how. Unter anderem Graf Elektronik mit Funkflaggen und Zumtobel mit Stadionbeleuchtung.

Der Ball rollt seit neun Tagen auf der großen europäischen Bühne. Packende Duelle, tolle Tore und volle Stadien gab es bei der Europameisterschaft in Deutschland schon einige zu sehen. Das bereits in der Vorrunde, die spannenden „Siegen oder Fliegen“-Spiele stehen ab dem Achtelfinale erst an. Das Endspiel um den EM-Pokal steigt dann am 14. Juli im Berliner Olympiastadion. Und das garantiert mit Vorarlberger Beteiligung am Spielfeld und an den Seitenlinien.

Im Auftrag der Entwicklungsfirma Ervocom Schweiz AG stellt Graf Elektronik Funkflaggen für die Linienrichter her. Das Dornbirner Elektronik-Entwicklungs- und -Fertigungsunternehmen beschäftigt 200 Mitarbeitern und besteht seit 35 Jahren. „Wir fertigen als Dienstleister viele interessante Produkte für unterschiedliche Branchen in der Elektronikindustrie an, die meist weltweit zum Einsatz kommen“, berichtet Graf-CEO Helmut Feuerstein. „Bereits seit zehn Jahren produzieren wir für unseren Kunden, die Ervocom, die Linienrichter-Funkflaggen, das Referee Paging System.“

Funkflaggen Linienrichter
Funkflaggen Linienrichter Graf Elektronik

Volle Konzentration

Ein solches Funkflaggenset, das bei allen EM-Spielen zum Einsatz kommt, besteht aus zwei Linienrichterflaggen und einer Empfängereinheit, die der Schiedsrichter am Arm trägt. „Beide Einheiten enthalten Elektronikplatinen, die Ervocom entwickelt hat und bei uns bestückt, geprüft, als Kompletteinheit zusammengebaut und geliefert werden“, führt Feuerstein aus.

Funkflaggen Linienrichter
Graf Elektronik (auf dem Foto links CEO Helmut Feuerstein) stellt Funkflaggen her. Graf Elektronik

Wie funktioniert es in der Praxis? Sehen die Linienrichter ein Abseits, heben sie die Flagge und drücken gleichzeitig den Druckknopf am Handgriff der Flagge. Über ein Funksignal vibriert dann der Empfänger des Schiedsrichters, und er weiß, dass er Abseits pfeifen muss. Der große Vorteil: „Die Schiedsrichter können sich voll auf das Spiel konzentrieren, müssen die Linienrichter nicht im Blick haben“, so der CEO. Das Set hat sich in den letzten Jahren bewährt, erfuhr nur eine geringfügige Weiterentwicklung. „Der Schiedsrichter gibt jetzt eine Rückmeldung, dass er das Signal erhalten hat“, weiß Feuerstein, der auch abseits der EM dem Fußball viel abgewinnen kann. „Für mich ist es eine Freude, wenn ich den jungen heimischen Kickern beim Training und Spielen zusehen kann. Es ist eine sinnvolle Beschäftigung, hält fit und fördert die Zusammengehörigkeit.“

Helmut Feuerstein
Helmut Feuerstein ist CEO von Graf Elektronik. Graf Elektronik

Durchblick

Mit einer über 200 Quadratmeter großen Lichtdecke hat Zumtobel auf der Light + Building, der Weltleitmesse für Licht- und Gebäudetechnik, anfangs März in Frankfurt schon für Furore und einen Guinness-Weltrekord für die weltweit „größte durchgehende Lichtdecke“ aufgestellt. Die gemeinsam mit dem langjährigen Entwicklungspartner, die Lochauer Firma Typico, installierte Weltrekord-Lichtdecke maß 45,029 Meter Länge und 4,503 Meter Breite.

Beide Vorarlberger Unternehmen präsentieren sich nun bei der EM erneut auf dem großen internationalen Parkett. Für Typico ist es nach der EM 2008 in Österreich und der Schweiz sowie der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika der dritte Großevent im Zeichen des runden Leders. Zumtobel sorgt in drei Stadien für den Durchblick, sprich die richtige Beleuchtung: in Dortmund, Stuttgart und Mainz. So wurden vom Dornbirner Anbieter von Lichtlösungen bereits im Vorfeld der kontinentalen Titelkämpfe in Dortmund, dem größten Stadion Deutschlands, für die Spielfeldbeleuchtung insgesamt 252 LED-Flutlichtstrahler installiert. Wobei alle Flutlichtstrahler über ein vernetztes System verbunden sind, was eine flexible Steuerung und dynamische Lichteffekte in Echtzeit ermöglicht. Um die LED-Flutlichtanlage hat Zumtobel auch das gesamte Innenlichterlebnis des Dortmunder Stadions komplett neugestaltet.