Polit-Beben auf Sparflamme

13.10.2024 • 22:36 Uhr
Polit-Beben auf Sparflamme

Die Freiheitlichen erreichen eine solide 0,5 auf der Richterskala.

Normalerweise ist es in Österreich ja üblich, dass es nach einer Wahl ausschließlich Gewinner gibt, wenn man den Stimmen aus den Parteien Glauben schenken mag. Eine vollumfänglich positive Bilanz zu ziehen, fällt mit dem heutigen Ergebnis aber wohl sogar jener Partei schwer, die es geschafft hat, ihre Stimmen und Mandate im Vergleich zu 2019 sogar zu verdoppeln.

Angesichts der Umfragen vor der Wahl hatten sich die Freiheitlichen wohl ein deutlich engeres Rennen erhofft, vielleicht auch hinter vorgehaltener Hand schon von einem Blauen Landeshauptmann geträumt, auch wenn sich Christof Bitschi vor der Wahl tunlichst gehütet hat, diesbezügliche Journalistenfragen zu beantworten.

Jetzt liegt ein Ergebnis vor, das zwar respektabel, aber keineswegs das erhoffte politische Erdbeben in Vorarlberg ist. Die FPÖ ist nach den herben Verlusten nach Ibiza 2019 nun in Vorarlberg „zur Normalität zurückgekehrt“, wie es Hubert Kinz beschreibt, und fordert wenig verwunderlich, mit ihrem Stimmenzuwachs auch in Regierungsverantwortung zu kommen. Am Weg zu Schwarz-Blau wird von beiden Seiten schon seit einigen Wochen gewerkelt und mit diesem Ergebnis im Rücken fahren nun die Bagger auf, um diesen als Straße zu asphaltieren. Im Unterschied zu anderen Projekten in Vorarlberg, können die Grünen jedoch auf keine Hilfe aus Wien hoffen.