Zwei Fragen zur Niederlage der Grünen

13.10.2024 • 22:15 Uhr
Zwei Fragen zur Niederlage der Grünen

Die Grünen müssen sich als Wahlverlierer mit zwei Fragestellungen auseinandersetzten. Ein Kommentar.

Der klare Verlierer dieser Landtagswahl sind die Grünen – und so richtig bedrückt will man doch nicht wirken. Die Erleichterung, einem noch größeren Debakel von der Schippe gesprungen zu sein, das eine Regierungszusammenarbeit mit der ÖVP unmöglich gemacht hätte, überwiegt zumindest nach außen. Dennoch müssen sich die Grünen zwei Dinge fragen:

Wurden inhaltlich die richtigen Themen angesprochen? Der Klimaschutz ist zweifelsohne eine der drängendsten Fragen der Zukunft – aber eben nicht die einzige. In Zeiten, in denen Zuwanderung und Sicherheit die Wählerschaft mehr beschäftigen, muss man diese Themen intensiver bespielen. Das Problem ist nicht, dass den Grünen die Standpunkte zu diesen Themen fehlen – sie kommen nur zu wenig beim Wähler an.

Setzt Wallner wirklich wieder auf Schwarz-Grün? Ob sich die ÖVP nach dem Gewessler’schen S-18-Drama und dem Zoff um Sanktionen beim Asylkodex erneut mit den Grünen einlässt, ist offen, zumal es eine sehr dünne Mehrheit für eine Wiederholung der Koalition gäbe. Aus Sicht der Grünen hätte man zudem mit drei Mandaten weniger eine schwache Verhandlungsposition. Ob ein Gang in die Opposition die beste Wahl ist, sei dahingestellt. Der angefressene Wähler könnte dann nicht mehr jeden Missstand auf „die bösen Grünen“ abwälzen.