Partnerschaften und ehrgeizige Projekte

06.11.2024 • 08:27 Uhr
illwerke vkw
Gerd Wegeler, Christof Germann (VKW) und in der Mitte Werner Gunz (SCRA) am Podium. NEUE

Am 100. Jahrestag ihrer Gründung blickt die Illwerke vkw AG nicht nur auf eine bewegte Geschichte zurück, sondern richtet den Fokus auf nachhaltige Zukunftsprojekte und starke Partnerschaften.

Im Rahmen der Veranstaltung „Blitzdialog Spezial“ präsentierten die Illwerke vkw gestern in Bregenz aktuelle und zukünftige Projekte. Unter dem Titel „Impulse für das nächste Jahrhundert“ beleuchteten Vorstandsmitglieder und Partnerorganisationen die Pläne und Kooperationen des Unternehmens. Neben dem Rückblick auf das ereignisreiche Jubiläumsjahr, wurden zentrale Projekte und neue Partnerschaften vorgestellt. Der Rahmen bot eine Plattform, um gemeinsam Visionen für die Region zu entwickeln und den Austausch zu fördern.

Historische Verantwortung

Vorstandsvorsitzender Christof Germann betont die Wichtigkeit, die eigene Geschichte mit einem klaren Appell aufzuarbeiten: „Nie wieder!“ Das Unternehmen plant in Zusammenarbeit mit Historikern einen lebendigen Gedenkort, der über eine bloße Gedenktafel hinausgeht und die Geschichte der Zwangsarbeit und Kriegsgefangenschaft während der NS-Zeit reflektiert. „Es geht uns darum, eine lebendige Erinnerungskultur zu schaffen, die auch zukünftige Generationen erreicht“, so Germann​.

Leuchtturm für die Zukunft

Gerd Wegeler, Vorstandsmitglied der Illwerke vkw, stellte das Lünerseewerk II vor – das größte Pumpspeicherkraftwerk Mitteleuropas, das ab 2040 wesentliche Beiträge zur Stabilität des europäischen Stromnetzes leisten soll. „Unser Ziel ist es, mit dem Lünerseewerk II eine entscheidende Rolle in der Versorgungssicherheit und Stabilität zu spielen“, so Wegeler. Die Detailplanung befindet sich derzeit im Abschluss – das Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren (UVP) soll Anfang 2025 beginnen, um die nächsten Schritte zur Realisierung dieses Leuchtturmprojekts zu ermöglichen​​.

Starke Partnerschaften

Bea Bröll, Stellenleiterin der Caritas Vorarlberg, präsentierte die Zusammenarbeit mit den Illwerke vkw im Bereich der Lerncafés, die Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Verhältnissen schulische Unterstützung bieten. Dieses Projekt soll Bildungsmöglichkeiten fördern und sozial schwächere Familien entlasten.

Ruth Swoboda, Direktorin der inatura Erlebnis Naturschau, stellte die Erneuerung der Science Zones vor: „Wir wollen gemeinsam mit den Illwerke vkw die Technikzonen so gestalten, dass Besucherinnen und Besucher spielerisch komplexe Themen wie Energiegewinnung und Netzstabilität erleben können.“ Die Science Zones sind ein beliebtes Ziel in Vorarlberg und ziehen jährlich über 100.000 Besucher an.

Cashpoint Arena
Die “Green Energy Partnerschaft” von VKW und SCRA beinhaltet vielfältige Maßnahmen zur CO₂-Reduktion. SCRA

Werner Gunz, Vizepräsident des SCR Altach, erläuterte die neue „Green Energy Partnerschaft“ mit den VKW, die sich auf Nachhaltigkeit konzentriert. Diese umfasst Maßnahmen zur CO₂-Reduktion im Stadionbetrieb, Mobilitätslösungen für Zuschauer und regionale Nachhaltigkeitsprojekte, die auch über den Fußball hinaus Wirkung zeigen sollen.

Prof. Dr. Stephan Aier von der Universität St. Gallen sprach über ein innovatives Projekt zur Anomaliedetektion in Wasserkraftwerken. Diese Kooperation zwischen dem Institut für Computer Science und den Illwerke vkw zielt darauf ab, Maschinensätze durch frühzeitige Erkennung von Abweichungen effizient zu warten und Ausfälle zu vermeiden.

Zukunftssymposium

Germann kündigte außerdem ein Zukunftssymposium an, das im kommenden Jahr stattfinden wird und sich auf die Transformation des Energiesystems fokussiert. Im Mittelpunkt sollen Speichertechnologien und die Integration erneuerbarer Energien stehen, die für die Netzstabilität unerlässlich sind. Die Illwerke vkw planen zudem den Ausbau des Formats „Energiemärkte“, bei dem Experten
in verschiedenen Vorarlberger Gemeinden der Bevölkerung die Möglichkeit geben, sich über Themen wie Wärmelösungen, Energiespeicherung und den Ausbau erneuerbarer Energien zu informieren.

Attraktiver Arbeitgeber

Eva Pohn, Personalchefin bei den VKW, stellte die Strategie des Unternehmens zur Mitarbeiterbindung vor, darunter neue Angebote wie eine ganztägige Kinderbetreuung und eine zusätzliche Urlaubswoche für langjährige Mitarbeiter. Pohn verdeutlichte die Arbeitgebermarke mit einer starken Metapher: „Attraktive Arbeitgeber sind wie Bäume, die Halt und Perspektiven bieten.“ Dies stehe sinnbildlich für das Ziel, eine moderne und inklusive Arbeitsumgebung zu schaffen, die den heutigen Anforderungen gerecht wird und die Vielfalt im Unternehmen stärkt​.

Stark in der Region

Mit einem Investitionsvolumen von neun Milliarden Euro bis 2040 und zahlreichen Partnerschaften setzt die VKW Zeichen für eine nachhaltige und regionale Entwicklung. „Ich bin überzeugt davon, dass wir alle gemeinsam die Illwerke vkw und unsere Region gut ins nächste Jahrhundert führen werden“, fasste Germann den Geist der Veranstaltung „Blitzdialog Spezial“ zusammen, die einen umfassenden Einblick in die Innovationskraft und den Zukunftsplan des Unternehmens bot.