Im Rausch der Kurven – die acht schönsten Alpenpässe für Biker

Wir geben Tipps für Alpenpässe rund um Vorarlberg, die mit dem Motorrad richtig Spaß machen – selbst getestet und für absolut genial befunden.
Mit dem Frühling beginnt auch die Zeit für ausgedehnte Motorradtouren – und Vorarlberg ist dafür ein idealer Ausgangspunkt. In zwei bis drei Stunden lassen sich zahlreiche Alpenpässe erreichen, die mit eindrucksvoller Kulisse, gut ausgebauten Straßen und abwechslungsreichen Kurven überzeugen.
Touren rund um’s Ländle
Im vergangenen Jahr unternahmen Redakteurin Marion und ihr Freund Jimmy gemeinsam mehrere Motorradtouren. Nun geben sie Tipps für acht Pässe, die sie bereits befahren und bewertet haben. Sie zählen zu den Favoriten in der umliegenden Region und eignen sich sowohl für sportlich ambitionierte als auch für genussorientierte Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer. Vielleicht findet ja die eine oder der andere eine Inspiration für die nächste Bike-Tour?
Tipp: App für Motorradrouten
Wer öfter mal eine neue Tour wagen möchte, kann sich mit verschiedenen Navigations-Apps helfen. Eine davon, die uns in den letzten Jahren schon an sehr tolle Orte gebracht hat, ist Calimoto. Die App ist für Motorradfahrer ausgelegt. Es können verschiedene Routen selbst zusammengestellt oder schon von anderen Usern gefahrene Touren ausgewählt werden. Ausprobieren lohnt sich!
Hier geht’s zu Calimoto: https://calimoto.com/de

Stilfser-Joch (Passo dello Stelvio, 2758 Meter, Italien)
Das Stilfser Joch ist die Königin unter den Alpenpässen – nicht nur wegen der Höhe, sondern vor allem wegen ihrer legendären Nordrampe. 48 Kehren ziehen sich die Felswand hinauf. Wer von Prad im Vinschgau startet, erlebt eine Kombination aus Geschichte, Natur und fahrerischer Herausforderung. Ein Highlight ist die Tibet-Hütte an der Passhöhe, wo man mitBlick über das Hochgebirge einen Cappuccino genießen kann.
Anfahrt: 3 Stunden (über Landeck und Reschenpass)
Passlänge: 24,9 Kilometer
Höhe: 2758 Meter
Öffnung: 21. Mai

Timmelsjoch (Passo del Rombo, 2474 Meter, Österreich/Italien)
Die „geheime Südtiroler Grenze“, wie das Timmelsjoch oft genannt wird, verbindet das Ötztal mit dem Passeiertal. Die Straße ist mautpflichtig, aber das lohnt sich: Die Fahrt ist ein Erlebnis zwischen Felswänden, Almwiesen und weitem Blick ins Tal. Die Kurven sind flüssig, das Asphaltband gut gepflegt. Die Hochalpenstraße öffnet in der Regel Ende Mai oder Anfang Juni – oft säumen dann noch meterhohe Schneewände die Strecke. Gerade in dieser Zeit wirkt die Fahrt über den Alpenpass besonders imposant.
Anfahrt: 2,5 Stunden (über Arlberg und Ötztal)
Passlänge: 30 Kilometer
Höhe: 2474 Meter
Öffnung: Ende Mai/Anfang Juni.

Splügenpass (Passo dello Spluga, 2113 Meter, Schweiz/Italien)
Der Splügenpass ist ein Geheimtipp für jene, die den Mix aus fahrtechnischer Herausforderung und alpenländischer Ursprünglichkeit schätzen. Von der Schweizer Seite her schlängelt sich die Straße malerisch durch das Hinterrheintal, vorbei an alten Stallungen und schroffen Felswänden. Die Abfahrt nach Chiavenna auf italienischer Seite verlangt höchste Konzentration: Hier warten enge Kehren, teils in Tunnels versteckt, und steile Serpentinen.
Anfahrt: 2,5 Stunden (über Chur und Thusis)
Passlänge: 39 Kilometer
Höhe: 2113 Meter
Öffnung: 1. Mai.

Hahntennjoch (1894 Meter, Tirol)
Schmal, kurvig und teilweise rau – das Hahntennjoch ist nichts für schwache Nerven, dafür ein Genuss für echte Kurvenliebhaber. Die Straße verbindet Imst im Inntal mit Elmen im Lechtal und schraubt sich durch die dramatische Kulisse der Lechtaler Alpen. Kurvenradien wechseln sich mit engen Kehren ab, die Fahrbahn ist abschnittsweise schmal und wenig gesichert – doch genau das macht den Reiz aus. An klaren Sommertagen zählt das Hahntennjoch zu den spannendsten Motorradstrecken Westösterreichs.
Anfahrt: 2 Stunden (über Arlberg und Imst)
Passlänge: 29 Kilometer
Höhe: 1894 Meter
Öffnung: geöffnet.

Furkapass (2429 Meter, Schweiz)
Der Furkapass gehört zu den bekanntesten Hochalpenstraßen der Schweiz. Die Verbindung zwischen Andermatt und Gletsch führt in weiten Schwüngen und engen Kehren durch die hochalpine Landschaft des Gotthardmassivs. Wer die Passhöhe erreicht, wird mit Ausblicken auf das Urserental und den Rhonegletscher belohnt – bei klarer Sicht bis zu den Walliser Viertausendern. Ein besonderer Ort entlang der Strecke ist das historische Hotel Belvédère, das direkt an einer der markantesten Kurven liegt. Der Bau mit seiner klassizistischen Fassade wurde weltberühmt durch eine Szene aus dem James-Bond-Film Goldfinger (1964), in der Sean Connerys Aston Martin die Furkastrasse entlangjagt. Heute ist das Hotel geschlossen, der Ort jedoch beliebter denn je – als Fotospot und stiller Zeuge vergangener Glanzzeiten. Die Straße ist durchgehend asphaltiert, aber aufgrund der Höhe anfällig für plötzliche Wetterumschwünge. Ideal lässt sich der Furkapass mit dem Grimsel- und dem Sustenpass zu einer großen Tagesrunde verbinden – mit faszinierenden Ausblicken.
Anfahrt: 3 Stunden (über Chur und Andermatt)
Passlänge: 31 Kilometer
Höhe: 2429 Meter
Öffnung: Ende Mai.

Silvretta-Hochalpenstraße (Bielerhöhe, 2032 Meter, Vorarlberg/Tirol)
Die „Traumstraße der Alpen“ verdient ihren Beinamen zu Recht. Zwischen Partenen und Galtür zieht sich die mautpflichtige Silvretta-Hochalpenstraße durch ein spektakuläres Bergpanorama. 34 Kehren und der Blick auf den türkisgrünen Silvrettastausee machen die Strecke zu einem Genuss für Auge und Gashand. Die Straße ist perfekt asphaltiert und auch für weniger geübte Fahrer gut geeignet. n der Bielerhöhe lädt ein Alpengasthof zur Rast.
Anfahrt: 1,5 Stunden (über Montafon)
Passlänge: 22,3 Kilometer
Höhe: 2032 Meter
Öffnung: Juni.

Flexenpass (1773 Meter, Vorarlberg)
Der Flexenpass ist kein Hochgebirgspass im klassischen Sinn, sondern ein historischer Verkehrsweg, der heute als verbindendes Element zwischen Arlberg und Lech-Zug befahren wird. Dennoch: Die in den Fels geschnittene Trasse ist landschaftlich reizvoll und lässt sich wunderbar in Tagestouren einbauen. In Kombination mit dem Arlbergpass entsteht eine harmonische Rundstrecke mit vielen Varianten.
Anfahrt: 1,5 Stunden (über Bludenz und Arlberg)
Höhe: 1773 Meter
Passlänge: 20 Kilometer
Öffnung: geöffnet.

Hochtannbergpass (1676 Meter, Vorarlberg)
Eine der beliebtesten Routen Vorarlbergs führt über den Hochtannbergpass, der den Bregenzerwald mit dem Tiroler Lechtal verbindet. Der Weg über Au, Schröcken und Warth ist gesäumt von Almen, Felsformationen und Kurven, die sowohl sportlich als auch genussvoll zu fahren sind.
Anfahrt: 1,5 Stunden (über Bregenzerwald)
Höhe: 1676 Meter
Passlänge: 10 Kilometer
Öffnung: ganzjährig befahrbar.