Politik

Island bekommt neue Präsidentin: Tómasdóttir gewinnt Wahl

02.06.2024 • 13:34 Uhr
Icelandic Presidential candidate Halla Tomasdottir walks onto the stage to address supporters after the exit polls suggested she won the race for the Presidency in Reykjavik, on June 2, 2024. Icelanders casted their ballots on June 1, 2024 in a presidential election that saw Tomasdottir defeating former prime minister Katrin Jakobsdottir in the poll. (Photo by Halldor KOLBEINS / AFP)
 Halla Tómasdóttir freut sich über ihren Sieg
Halldor KOLBEINS / AFP

Halla Tómasdóttir hat sich ein spannendes Wahlduell mit Ex-Regierungschefin Katrín Jakobsdóttir geliefert. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 79 Prozent.

Auf Island hat Halla Tómasdóttir die Präsidentenwahl gewonnen. Nach der Auszählung des größten Teils der Stimmen während einer langen Wahlnacht hatte sie am Sonntag einen deutlichen Vorsprung vor ihren Konkurrenten. Es war zunächst ein enges Rennen zwischen Tómasdóttir und Katrín Jakobsdóttir, die durch ihre ehemalige Rolle als Ministerpräsidentin des Landes bereits viel Erfahrung in der Politik hat. Jakobsdóttir räumte schließlich ihre Niederlage ein.

270.000 Isländer wahlbeteiligt

Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 79 Prozent, wie der isländische Sender RUV berichtete. Das war deutlich höher als bei der vergangenen Wahl. Wahlberechtigt waren fast 270.000 Isländer. Einige wenige Stimmen wurden noch ausgezählt, als aber schon feststand, dass Tómasdóttir gewonnen hatte. Sie ist damit die siebte Präsidentin des Landes und die bisher zweite Frau in dem Amt. Am 1. August beginnt sie die neue Aufgabe.

Die 55-jährige Unternehmerin tritt die Nachfolge von Gudni Jóhannesson an, der seit 2016 Präsident der Nordatlantik-Insel war. Der 55-Jährige hatte bei seiner Neujahrsansprache verkündet, sich nicht um eine dritte Amtszeit zu bewerben. Tómasdóttir war 2016 schon einmal angetreten und hatte das Rennen um die Präsidentschaft gegen ihren Mitstreiter Gudni Jóhannesson verloren, der daraufhin acht Jahre lang das Amt innehatte.

Die Rolle der Präsidentin oder des Präsidenten ist größtenteils repräsentativ. Island gehört nicht zur Europäischen Union, dafür aber ebenso wie Norwegen und Liechtenstein zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Auf der Insel mit ihren etwa 380.000 Einwohnern werden alle vier Jahre Präsidentenwahlen abgehalten, sofern es mehr als einen Kandidaten gibt. Diesmal gab es zwölf Bewerberinnen und Bewerber – so viel wie noch nie.