Digitaler Wahlkampf: Die Ausgaben der Parteien für Meta und Google

Tausende Euro für Meta und Google als zentrale Wahlkampfarenen: So nutzen Vorarlbergs Parteien digitale Werbung, um Wähler kurz vor der Landtagswahl zu erreichen.
Die Landtagswahl in Vorarlberg am Sonntag rückt immer näher und die Parteien haben sich in den letzten Wochen auf intensive Werbemaßnahmen konzentriert – auch im digitalen Raum. Meta (zu dem auch Facebook und Instagram gehören) und Google sind die zentralen Plattformen, über die die Parteien ihre Botschaften verbreiten, und die Ausgaben dafür sind durchaus beachtlich. Die SPÖ, FPÖ, Grünen, ÖVP und Neos haben in unterschiedlichem Ausmaß in Online-Werbung investiert, wobei einige klar auf personalisierte Kampagnen setzen, während andere stärker ihre Parteiprogramme in den Vordergrund stellen.

Überblick
Ein Blick auf die Werbeausgaben der Parteien zeigt, dass die SPÖ mit 10.022 Euro den größten Betrag in digitale Werbung gesteckt hat. Davon flossen 6750 Euro in Google-Werbung, während 3272 Euro für Anzeigen auf Meta ausgegeben wurden. Auf Platz zwei folgt die FPÖ, die insgesamt 8388 Euro investiert hat. Auch hier ist die Verteilung interessant: Die FPÖ hat 3538 Euro für Meta und 4850 Euro für Google ausgegeben. Die Grünen liegen mit insgesamt 6864 Euro an dritter Stelle, wobei sie den Großteil ihres Budgets (5700 Euro) in Google-Werbung gesteckt haben und nur 1164 Euro auf Meta investierten. Die ÖVP hat vergleichsweise moderate 5205 Euro in ihre Online-Kampagnen investiert (Meta: 2805 Euro, Google: 2400 Euro). Die Neos spielen mit lediglich 175 Euro wohl etwas überraschend eine deutlich kleinere Rolle in der digitalen Werbewelt.
Personen oder Parteien
Besonders auffällig ist, wie stark sich einige Parteien auf die Profile ihrer Spitzenkandidaten fokussieren. Bei der SPÖ fließen beträchtliche 3272 Euro der gesamten Meta-Ausgaben direkt zur Seite von Mario Leiter, dem neuen Parteivorsitzenden und Spitzenkandidaten der SPÖ.
Auch die FPÖ verfolgt eine ähnliche Strategie. Christof Bitschi, Spitzenkandidat der FPÖ, hat mit 3338 Euro auf Meta den größten Anteil an den digitalen Ausgaben seiner Partei. Dies zeigt, dass auch hier die Personalisierung des Wahlkampfs im Vordergrund steht. Bei den Grünen und der ÖVP hingegen scheint der Fokus mehr auf der Partei als Ganzes zu liegen. Beide Parteien verteilen ihre Werbeausgaben relativ gleichmäßig, ohne einzelne Kandidaten stark hervorzuheben.
Online-Wahlkampf
Die Zahlen zeigen, dass die Parteien zunehmend auf digitale Plattformen setzen, um ihre Wähler zu erreichen, jedoch deutlich weniger intensiv als noch im Wahlkampf für die Nationalratswahl. Es bleibt abzuwarten, wie diese Investitionen den Ausgang der Wahl beeinflussen werden, doch eines ist klar: Die Online-Werbung spielt im modernen Wahlkampf eine immer wichtigere Rolle. Ob diese dazu führen wird, dass sich der Plakat-Dschungel vor Wahlen in Vorarlberg dadurch zukünftig etwas lichten wird, steht allerdings in den Sternen.