Altach: Dieser Ex-ÖVP-Mandatar gründet eine eigene Liste

Herbert Sohm saß für die Volkspartei im Gemeinderat, bis es im Dezember 2023 wegen einer Kies-Abstimmung zum Bruch kam. Bei der Gemeindevertretungswahl 2025 tritt er mit der Liste „Üsr Altach Mitanand“ an.
Obwohl der Vertrag zum Kiesabbau in Altach beschlossen und wirksam ist, wird das Thema Einfluss auf die Gemeindewahlen im März haben. So ist Herbert Sohm, ehemaliger Gemeinderat der Altacher Volkspartei, nun Spitzenkandidat bei der neu gegründeten Liste „Üsr Altach Mitanand“.
Überparteilicher Zugang
Im Gespräch mit der NEUE schildert Herbert Sohm: „Ich bin begeisterter Gemeindepolitiker. Die besten Ideen sollten sich durchsetzen, Begehren im Dorf sehe ich daher überparteilich.“ Mit diesem Zugang ist auch das Personal auf der Liste zusammengestellt. So sind auf der Liste etwa ehemalige Gemeindepolitiker aus der SPÖ und der FPÖ, aber auch Mitglieder der Bürgerinitiative, die sich im letzten Jahr gegen den Bau einer Lkw-Straße im Altacher Naherholungsgebiet wehrten, zu finden.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Diese Straße soll aber nicht inhaltlicher Mittelpunkt der Liste sein. „Wir wollen das Dorf weiterentwickeln. Großen Wert legen wir auf das Vereinswesen, das ist der Grundstock für ein gutes Miteinander. Außerdem wollen wir die Finanzen im Griff behalten und das Altacher Budget konsolidieren. Es stehen Projekte wie die Aufwertung des Dorfzentrums an, aber dafür muss der finanzielle Rahmen passen“, gibt Sohm, der hauptberuflich Landwirt ist, einen Einblick in das Programm der Liste „Üsr Altach Mitanand“.
Grund für ÖVP-Austritt
Der Grund, warum Sohm nicht mehr innerhalb der ÖVP kandidiert, liegt in der Posse um die Kooperationsvereinbarung zum Kiesabbau zwischen den Gemeinden Altach und Götzis (die NEUE berichtete). Bei einer Abstimmung im Dezember 2023 ging der ÖVP-Antrag nicht durch, weil drei Mandatare – darunter Herbert Sohm – dagegenstimmten.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Bei einer zweiten Abstimmung mit veränderter Besetzung nur eine Woche später gab die Gemeindevertretung doch grünes Licht. „Über den ersten Beschluss ist drübergefahren worden“, kommentiert Herbert Sohm etwas mehr als ein Jahr später. „Mir ist Demokratie das höchste Gut, deshalb konnte ich mit der Altacher Volkspartei nicht mehr mitgehen.“ Daraufhin legte Sohm alle Funktionen bei der Partei zurück und wurde von der ÖVP aus dem Gemeinderat abgewählt. In der Gemeindevertretung verblieb er als „wilder“ Abgeordneter. „682 Vorzugsstimmen aus der Bevölkerung waren für mich Auftrag, es nicht bleibenzulassen“, erzählt Sohm.
“Massiver Druck”
Die Momente, die ihn zum Rücktritt bewegt haben, schildert er heute so: „Ich habe gemerkt, was für ein massiver Druck entstanden ist. Aus der eigenen Fraktion musste ich persönliche Anfeindungen erleben. Wie mit mir umgegangen wurde, machte mir ordentlich zu schaffen.“
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Nach dem Austritt habe er großen Zuspruch aus der Bevölkerung bekommen. „Es wurde gesagt, eine neue Liste würde Altach guttun“, erklärt der Landwirt, damit habe es begonnen. Daraus wurde nun eine Liste, die bei der Gemeindevertretungswahl antritt. Bürgermeisterkandidaten stellt man keinen, „aus diesem Rennen halten wir uns heraus.“ Als Ziel für die Gemeindevertretungswahl gibt Herbert Sohm aus: „Wir wollen eine Veränderung, einen Neubeginn für Altach.“