“Besonders eklatanter Vorfall”: Neuer Vorwurf in Sexismus-Causa um Landespartei

Eine geleakte Mail, in der der SPÖ Vorarlberg “toxische Zustände” und Sexismus vorgeworfen werden, machte bundesweit Schlagzeilen. Nun macht Daria Hueller erstmals ein konkretes Beispiel dafür bekannt.
“Toxische Zustände” in der SPÖ Vorarlberg, dazu Vorwürfe des Sexismus und Mobbing des Landesparteivorsitzenden Mario Leiter: Der “Standard” berichtet über eine interne Mail, welche Daria Hueller – ehemals Landesfrauengeschäftsführerin und Organisationsreferentin – ihren früheren Vorgesetzten Leiter stark unter Druck bringt. Dieser wies die Vorwürfe in “aller Klarheit” zurück.
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Gegenüber der NEUE nimmt Daria Hueller nun erstmals Bezug auf ein konkretes Beispiel, in welchem sie Sexismus innerhalb der Vorarlberg SPÖ verortet hat. In einer Anfragebeantwortung schreibt sie: “Ein besonders eklatanter Vorfall war der Versuch, den SPÖ-Frauen im Fasching 2024 die öffentliche Solidaritätsbekundung mit der grünen Politikerin Sandra Schoch – im Zusammenhang mit dem Vorfall im ‚Schnorrapfohl‘ – zu untersagen.”
Der besagte Vorfall bezieht sich auf das Bregenzer Faschingsblättle “Schorrapfohl”, der die Bregenzer Stadträtin Schoch als Domina mit dem Titel “Sexy Sandra” portraitierte. “Wenn der Bregenzer Kinderfasching Verein Sexismus gegen Frauen einsetzt, um ihre Faschingszeitung zu verkaufen … dann geht es wohl um die Leitkultur in Österreich, von der alle reden”, machte Schoch damals in den sozialen Netzwerken ihrem Unmut über diese Darstellung Luft. Daraufhin ruderten die Verantwortlichen zurück: “Der Vorstand des ORE ORE Bregenzer Kinderfasching entschuldigt sich aufrichtig bei Vizebürgermeisterin Frau Sandra Schoch und ihrer Familie für den Artikel im Schnorrapfohl 2024. Der Vorstand”, hieß es in einer Stellungnahme.
Kontrolle über Social Media
Bei der SPÖ hatte das jedoch ein Nachspiel. Daria Hueller berichtet weiter vom Vorfall, als der Landesfrauenorganisation die Solidaritätsbekundung verboten worden sei: “Im selben Zuge wurde verlangt, dass die Frauenorganisation ihre gesamte mediale Arbeit auf sämtlichen Kanälen zur Kontrolle vorlegen sollte. Ein solcher Umgang widerspricht nicht nur der solidarischen Zusammenarbeit, sondern auch der Anerkennung unserer fachlichen und politischen Expertise als Frauenorganisation.”
Huellers Fazit: “Diese Entwicklungen und der Umgang der Partei mit Frauen, die Kritik äußern, zeigen deutlich: Auch 2025 ist der Weg zur tatsächlichen Gleichstellung in der Politik – und innerhalb der Partei – leider noch sehr weit.”
Im Zuge der NEUE-Bericherstattung zu den Sexismus-Vorwürfen gegen die SPÖ kündigte die nunmehrige Landesfrauenvorsitzende Beatrix Madlener-Tonetti eine umfassende interne Aufarbeitung und die Schaffung interner Strukturen zur Verhinderung deratriger Vorfälle an.