Auf schwachen Start folgte Dominanz

Der sportliche Rückblick auf die Altacher in der vergangenen Saison.
Die Fußballsaison 2019/20 steht zumindest für die Altacher in den Büchern. Die Spielzeit wird dabei wohl noch einige Zeit in den Köpfen von allen Beteiligten haften bleiben, hat doch das Coronavirus einiges durcheinandergewirbelt. Nach dem Stopp im März, der folgenden Pause und der Wiederaufnahme im Juni konnte die Saison doch noch spielerisch zu Ende gebracht werden. Eine Erleichterung vor allem für das sportliche Überleben der Vereine. Die NEUE wirft nun einen sportlichen Blick in die Vergangeheit.

Dezember rettet den Herbst
Es war ein schwieriger Herbst für alle Altach-Fans. Nach einem großen Kaderumbruch mit zwölf Neuzugängen (ohne Leih-Rückkehrer) brauchte das Team einige Zeit, um sich zu finden und das Spielsystem von Alex Pastoor zu verinnerlichen. Die schweren Verletzungen von Kapitän Philipp Netzer, Linksfuß Marco Meilinger und Leihgabe Ousmane Diakité verschlimmerten die prekäre Lage zudem. Dreimal beendeten die Altacher einen Spieltag als Vorletzte.
Der niederländische Übungsleiter geriet mehr und mehr unter Druck der Öffentlicheit. Ein starker Dezember mit drei Siegen aus ebenso vielen Begegnungen beruhigte die Lage deutlich. Zum Vergleich: In 15 Partien zuvor waren ebenfalls nur drei volle Erfolge gelungen. Darunter allerdings auch der historische 6:0-Heimerfolg über St. Pölten am 15. September, welcher als höchster Sieg der Altacher Bundesligageschichte in die Annalen eingegangen ist. Nur drei Wochen darauf folgte das gleiche Ergebnis in Salzburg, dieses Mal jedoch mit den Vorarlbergern auf der Verliererseite.
Auch abseits des Rasens gab es im Rheindorf Änderungen. Christian Möckel löste Georg Zellhofer als Sportlichen Leiter noch im Herbst ab und brachte Sidney Sam als Geschenk gleich mit.

Emotionaler Höhepunkt
Im Winter zeichnete sich Möckel zudem für vier Neuzugänge verantwortlich, von denen zumindest Berkay Dabanli und Alain Wiss völlig einschlugen. Mit Dabanli als Abwehrchef und Wiss als Organisator vor der Viererkette stabilisierte sich die Hintermannschaft und ließ nur mehr 16 Treffer in 15 Begegnungen zu. Zuvor hatte es bei drei Partien mehr 38 Gegentore gehagelt.
Natürlich spielt dabei auch die Teilnahme an der Qualifikationsgruppe, mit den Teams der unteren Tabellenhälfte, eine gehörige Rolle. Ebenfalls spielt allerdings die positive Entwicklung eine gehörige Rolle. Dies wurde bei den Auftritten im Frühjahr evident, als die Altacher die Gegner teilweise an die Wand spielten. Emotionaler Höhepunkt war dabei der 3:2-Heimsieg über den Dominator des österreichischen Fußballs FC Salzburg.

Ballbesitzfußball
Der Ballbesitzfußball und das 4-3-3-System hatten sich nun endlich erfolgreich etabliert. In der ab Juni ausgetragenen Qualifikationsgruppe waren die Rheindörfler in jeder Partie mehr an der Kugel. Bestwert war dabei gegen St. Pölten mit 71,9 Prozent Ballbesitz.
Die Altacher blieben auch in den ersten acht Begegnungen der Qualifikationsrunde ungeschlagen. Dennoch gelangen nur drei Siege, und fünfmal gab es ein 1:1-Remis. Dabei resultierten aus der Überlegenheit häufig zu wenige Torchancen. Das größte Manko war allerdings das Fehlen eines klassischen Goalgetters. Da überrascht es wenig, dass mit Mergim Berisha und Sam zwei Spieler die interne Torschützenliste anführen, die nicht die gesamte Spielzeit in Vorarlberg verbrachten. Es ist dies die größte Baustelle für diesen Sommer und die Transferperiode. Dann wäre vielleicht auch das Saisonende, mit der 0:1-Niederlage gegene Austria Wien, und dem Ausscheiden im Europa-League-Play-off erfreulicher ausgefallen.