Chance auf Remis vergeben

Altach verlor zu Hause gegen den Wolfsberger AC mit 0:2.
Lange Zeit machte es den Eindruck, als würde die Partie der Altacher neuerlich auf eine Nullnummer hinauslaufen. Im Heimauftritt gegen den Wolfsberger AC hatten die Rheindörfler in der eigenen Defensive eigentlich alles im Griff. Doch in Minute 73 ging die Zuordnung für einmal verloren. Ein Ball, der lange durch die Luft segelte, von Michael Liendl reichte dabei aus, und Eliel Peretz durfte ungehindert einköpfeln.
Statt mit einem Remis stehen die Vorarlberger damit einmal mehr ohne Punkte da und müssen sich dabei auch die Frage stellen, wie in Zukunft mehr Gefahr im eigenen Angriffsspiel ausgestrahlt werden soll.

Frühes Pressing
Dabei war der Beginn noch vielversprechend. Mit dem Anpfiff übernahmen die Mannen von Trainer Alex Pastoor das Kommando. Wie bereits gegen die Austria vertraute der niederländische Übungsleiter auf die drei Defensivspieler Anderson, Jan Zwischenbrugger und Nosa Edokpolor im Zentrum. Die Wolfsberger stellten ihrerseits taktisch um und kopierten die Aufstellung der Altacher. Dennoch war nach dem Corona-Ausbruch innerhalb des Teams die fehlende Trainingszeit ersichtlich. Bei einem ersten Distanzversuch von Emanuel Schreiner nach drei Minuten verhinderten lediglich die Fingerspitzen von WAC-Torhüter Manuel Kuttin den Einschlag im Kreuzeck.
Die Hausherren pressten die Kärntner früh an, was des Öfteren in schnellen Balleroberungen resultierte. Gäste-Kapitän Liendl versuchte dem zu entgehen und ordnend einzugreifen, weshalb er sich immer wieder weit zurückfallen ließ. Seine Kreise wurden allerdings von Alain Wiss hervorragend eingedämmt. Daher waren es erneut die Rheindörfler, die eine Chance vorfanden. Wiederum zeichnete Linksverteidiger Schreiner dafür verantwortlich. Doch bei seinem Halbvolley in der 27. Minute nach einem Freistoß brachte Kuttin seine Fäuste reaktionsschnell in Position. Zum Ende der ersten Halbzeit fanden die Gäste etwas besser ins Spiel hinein, weshalb sich das Kräftemessen die Waage hielt und vornehmlich auf Höhe der Mittellinie stattfand.

Gegentreffer in Unterzahl
Dies änderte sich auch zum Start des zweiten Abschnittes nicht. Die einzige Gefahr ergab sich daher aus Standardsituationen. Einem Distanzfreistoß vom Altacher Mario Stefel (52.) fehlte es allerdings ebenso an der nötigen Kraft wie dem Kopfball von Dario Vizinger (62.) nach einem Eckball auf der Gegenseite.
Die großen Aufreger waren allerdings auch dies nicht, und sie fehlten bis dato gänzlich. Bis eben zum Führungstreffer durch Peretz. Besonders bitter: Zu diesem Zeitpunkt waren die Altacher in Unterzahl, da Anderson gerade behandelt wurde. „Der Ball war so lange unterwegs. Jan Zwischenbrugger war nicht am Mann, Martin Kobras ist nicht herausgekommen“, beschrieb Pastoor seine Sicht der Dinge auf das Gegentor zum 0:1.
Die Verunsicherung war nach dem Rückstand spürbar, und so folgte die Entscheidung durch die Gäste nur sechs Zeigerumdrehungen darauf. Erneut war es Liendl, der den Ball in die Schnittstelle brachte. Vizinger enteilte der Hintermannschaft und blieb aus spitzem Winkel ruhig. Die Schlussoffensive erfolgte zu spät, und Anderson verhinderte kurz vor Ende sogar noch einen dritten Gegentreffer.

Keine Zeit zum Wundenlecken
Im Nachgang wird bei den Altachern zudem über die desaströse Zweikampfquote zu reden sein. Diese ging mit 63,6 Prozent in deutlichster Weise an die Gäste.
Lange Zeit zum Wundenlecken bleibt allerdings in jedem Fall nicht. Bereits am Mittwoch wartet auswärts First Vienna im ÖFB-Cup. Und dann müssen die Altacher gegen den Viertligisten in jedem Fall mehr Offensivkraft zu Tage fördern.