Egg wirft den Favoriten raus

Für die Hohenemser ist im VFV-Pokalbewerb gegen Egg Endstation.
Der FC Egg besiegt im Stadion Herrenried vor 500 Zuschauern, darunter eine große Schar von Fans aus dem Bregenzerwald, den VfB Hohenems mit 5:4 (1:1, 1:1) nach Elfmeterschießen und löst damit erstmals in der Vereinsgeschichte das begehrte Ticket für das Endspiel im VFV-Cup. Der Gegner im Finale am Donnerstag (19 Uhr) ist der achtfache Cupsieger FC Lustenau, der beim SV Lochau mit 4:1 die Oberhand behielt.
Die favorisierten Emser mussten gleich in der dritten Spielminute einen unglücklichen Gegentreffer hinnehmen. Nach einem weiten Pass der Egger von der Mittellinie prallten der herauslaufende VfB-Keeper Andre Breitfuss und Verteidiger Stjepan Drobnak zusammen, und der freiliegende Ball wurde von Fabian Lang zum 1:0 über die Linie befördert. Mit diesem Vorsprung im Rücken versuchte die Sonderegger-Truppe nachzulegen, doch es blieb nur beim Versuch.

„Unglücksrabe“ gleicht aus
Die Hausherren hingegen fanden nur mühsam in dieses Pokalduell, der ansonsten so torgefährliche Maurice Wunderli – er traf in den vier Cupspielen zuvor insgesamt acht Mal – konnte sich kaum durchsetzen. Wenn es aber doch gelang, fielen seine Kopfbälle (9., 27.) recht harmlos aus. Nach knapp einer halben Stunde bekamen die Grafenstädter jedoch Zugriff, und kurz darauf besorgte „Unglücksrabe“ Drobnak – er schloss aus zwölf Metern aus der Drehung ab – den Ausgleich. Und mit diesem 1:1 wurden die Seiten gewechselt.
In der zweiten Halbzeit bestimmten die Hohenemser das Geschehen, die Führung wollte jedoch nicht gelingen. So etwa scheiterte Andre Ganahl (55., 60.) zwei Mal an Egg-Goalie Fabian Fetz, und auch der eingewechselte Dominik Fessler (61.) hatte das Visier nicht scharf genug eingestellt. Und je länger der kräfteraubende und schweißtreibende Cupfight ging, desto mehr zeichnete sich ein Penaltyentscheid ab. (Im VFV-Cup gibt es keine Verlängerung.)

Keeper Fetz verwandelt Elfer
In diesem bugsierte Hohenems-Kapitän Fabian Pernstich den Ball gleich einmal über das Gehäuse, doch seine Teamkollegen Wunderli sowie Luka Dursun behielten die Nerven. Bei den Wäldern verwandelten Raphael Domingues und Alexandar Petkovic sicher, da aber Jonas Köb an Breitfuss scheiterte, stand es nach je drei Versuchen 2:2. Es folgten zwei Torhüter-Duelle – Breitfuss wuchtete den Ball an die Stange, und Fetz brachte den FC Egg erneut in Front. Und da sowohl Fessler als auch Murad Gerdi trafen, ging das Elfmeterschießen mit 4:3 und somit auch das Finalticket an die Egger.
Deren Cheftrainer Denis Sonderegger fand für seine Jungs nur lobende Worte. „Das war eine Willensleistung der gesamten Mannschaft gegen einen sehr starken Gegner. Wir haben bis zum Schluss alles gegeben.“ Gegenüber Goran Sohm-Milovanovic haderte mit dem Spielverlauf: „Wir haben sehr lange gebraucht, bis wir reingekommen sind. Leider haben wir nach der Pause unsere Chancen nicht genutzt, und zudem gab es zwei strittige Situationen im Strafraum.“

Lustenau dreht die Partie
Am Lochauer Hoferfeld konnten die Hausherren bereits in Minute sieben das 1:0 durch Stefan Maccani bejubeln. Dann aber trafen nur noch die Lustenauer. Und zwar knapp vor beziehungsweise nach der Pause (40./Christoph Kobleder, 52./Valendin-Alexandru Asiu) sowie in der Endphase der Partie. Linus Hämmerle (85.) und Lika Thurnher (90+3.) machten alles klar.