Großes Tennis in Dornbirn

Von morgen bis Sonntag gastiert auf der Anlage des TC Dornbirn mit dem Generali Race das größte Hobbytennisturnier Europas. Organisator Alex Antonitsch mit einem Ausblick.
Auch in diesem Jahr findet das Generali Race statt, gewissermaßen als Countdown für das große Sandplatzspektakel in Kitzbühel, die Generali Open. Das Generali Race wird in allen Regionen Österreichs mit in Summe zwölf Qualifikationsturnieren ausgetragen, das Endturnier der Besten steht während der Generali Open an. Von morgen bis Sonntag steigt das Qualifikationsturnier in Vorarlberg, das wie schon vor zwei Jahren in Dornbirn stattfindet. Weshalb wieder in Dornbirn?
Alexander Antonitsch: Weil der TC Dornbirn um die Familie Bildstein ein sehr motivierter Klub ist, es kommt nicht von ungefähr, dass Dornbirn auch in der Bundesliga spielt. Die Dornbirner wollten unbedingt das Vorarlberger Qualifikationsturnier austragen und haben sich zu so einem frühen Zeitpunkt gemeldet, dass wir noch nicht einmal einen Rahmenterminkalender für das Generali Race hatten. Die Dornbirner haben aber gleich einen Terminvorschlag mitgeliefert, und zwar schlugen sie den 30. Juni bis 2. Juli vor. Und der Termin ist es auch geworden. (lacht)
Das Generali Race ist das größte Hobbytennisturnier Europas. Das sagt eigentlich alles.
Antonitsch: Ein Reiz des Turniers ist, dass alle Teilnehmer Gewinner sind – das ist uns und auch der Generali-Versicherung als Namenspatron ganz wichtig. Die Tennisklubs können sich bei einem attraktiven Turnier präsentieren, können das Nenngeld der Spieler behalten, bekommen schöne Pokale für die Gewinner und Bälle. Die Teilnehmer bekommen ein Startgeschenk, dessen Wert höher ist als die Nenngebühr. Weiters wird bei den Qualifikationsturnieren jeweils ein Tiebreak-Shootout mit den Finalisten der einzelnen ITN-Bewerbe durchgeführt. Der Sieger gewinnt jeweils ein Jahresbedarf an Tennisbällen, 100 Dosen. Und die jeweils Besten der Bundesländer-Turniere qualifizieren sich wie gehabt für die Finalspiele im Rahmen des Generali Open in Kitzbühel. Die besten acht Spieler sind wieder voll akkreditiert, so wie die Spieler, die an den Generali Open teilnehmen.
Das Endspiel des Generali Race findet vor dem Herren-Finale der Generali Open auf dem Center-Court statt. Da ist schon eine sehr spezielle Szenerie.
Antonitsch: Auf alle Fälle, da entscheidet dann nicht mehr nur das Können, sondern auch die Nerven. Im vergangenen Jahr fand das Generali-Race-Endspiel vor 4000 Zuschauern statt.
Das ist schon ein sehr stolzer Umfang für ein Hobbyturnier.
Antonitsch: Wir sind auch ein bisschen stolz darauf, dass wir so ein Turnier auf die Beine stellen können. In diesem Jahr haben wir Terminanpassungen gemacht, weil es in Tirol und Vorarlberg noch zu früh sein kann, schon im Mai zu spielen. Der Umfang des Turniers ist vor allem auch wegen der hohen Teilnehmerzahlen sehr stolz. In Wien und Umgebung hatten wir weit über 600 Teilnehmer, das ist schon sehr viel. In Dornbirn erwarten wir etwa 60 bis 70 Teilnehmer, auch das ist stark. Wir haben übrigens das Mindestalter auf zwölf Jahre gesenkt, weil wir auch die junge Garde mitnehmen wollen. Dementsprechend ist dieses Mal der Hauptpreis kein Auto, sondern 10.000 Euro in bar.
Durch das Handicap-Punktesystem kann wirklich jeder gewinnen. Weil die Spieler nach ihrem ITN-Wert bewertet werden.
Antonitsch: Richtig, der ITN-Wert ist eine internationale Bewertungsziffer, die in zehn Kategorien die Spielstärke eines Spielers wiedergibt. Die Turniere werden in den ITN-Klassen 3.0 bis 8.0 durchgeführt und bei einer ITN-Differenz von über 0,5 Punkten erhält der nominell schwächere Spieler einen Vorsprung von einem bis maximal sieben Punkten. Dadurch hat jeder eine Chance und wie ich gehört habe, wird dieses System da und dort bei Vereinsmeisterschaften schon übernommen. Die Qualifikationsturniere in den Bundesländern werden auf zwei Gewinnsätze gespielt, ein dritter Satz wird als Match-Tiebreak bis zehn gespielt bei zwei Punkten Unterschied. Die Finalspiele werden als Match-Tiebreak bis zehn gespielt, ebenfalls bei zwei Punkten Unterschied.

Was motiviert Sie als Turnierdirektor der Generali Open und Generali als Sponsor dazu, so ein aufwendiges Hobbyturnier auszurichten?
Antonitsch: Aus PR-Gründen für die Generali Open müssen wir es nicht mehr machen, weil es schon jetzt für den Donnerstag, Freitag und Samstag nur noch Restkarten gibt. Aber uns gefällt der Gedanke, dass mit dem Generali Race die Generali Open schon ab April in den Köpfen der heimischen Spieler ist, und mit dem Qualifikationsturnieren, wie Sie es zu Beginn richtig gesagt haben, eine Art Countdown beginnt. Außerdem liegt uns der Breitensport sehr am Herzen, Tennis ist einfach ein geiler Sport, wenn ich das so sagen darf.
Bleibt noch die Frage: Können Sie sich in die Lage der Finalisten hineinversetzen, die als Hobbyspieler plötzlich auf dem Center Court vor Tausenden Zuschauern spielen?
Antonitsch: Als Hobbyspieler macht so ein großes Publikum sicherlich noch mehr mit einem, als wenn du als Profi auf Tour spielst. Aber auch als Profi hat das Publikum große Auswirkungen. Ich habe bei den US Open gegen Lendl auf dem Center Court gespielt, da war fast voll, ähnlich war es gegen Lendl in Wimbledon und gegen Sampras bei den Australian Open im Flinders Park. Die Atmosphäre verändert schon viel. Darum ist klar: Beim Endspiel vom Generali Race geht es ans Eingemachte. Aber mit einem Preis von 10.000 Euro geht es ja auch um viel.