Aus der Gondel in die weißen Tiefen

Der Vorarlberger David Meier hat sich mit dem Filmprojekt „Soul Run“ einen langgehegten Traum erfüllt. Das Ski-Epos spielt am Arlberg und feierte gestern im GUK in Feldkirch Premiere.
Mit zweieinhalb Jahren stand der gebürtige Feldkircher David Meier das erste Mal auf Skiern. Für den mittlerweile 23-Jährigen war das der Beginn einer Karriere, die ihn als Skirennläufer bis in den Kader des Österreichischen Skiverbands führen sollte. Dort war er aktiv als Slalom- und Riesentorläufer. Bis vor drei Jahren. Er kehrte dem Skizirkus den Rücken, um sich anderweitig zu verwirklichen. „Ich habe aufgehört, weil ich gemerkt habe, dass in mir noch etwas anderes kocht. Ich hatte immer schon eine Leidenschaft für bewegte Bilder, sprich Videos zu machen, zu schneiden, kreativ zu sein. Und nicht nur eine Sportart auszuüben. Multisportiv zu arbeiten, wenn man so will,“ erzählt Meier im Gespräch mit der NEUE am Sonntag.

Das Mountainbike für sich entdeckt
Als vor etwa drei Jahren Schluss war mit dem Skisport, ist David Meier auf das Mountainbike umgestiegen. Und auch in diesem Sport ging es recht schnell steil bergauf. „Ich habe sofort, von heute auf morgen nach dem Aus beim Skifahren mit dem Mountainbikefahren angefangen. Genauer gesagt fahre ich Downhill. Aber nicht im herkömmlichen Sinne, sondern mit Tricks. Ich habe das Biken früher schon ausprobiert, aber auf normalem Wege. Es sind die Tricks, die mich reizen“, erklärt der junge Mann aus Nofels.
Schnell wurde er zu diversen Rennserien von „Crankworx“ und zu den Fest Series in Norwegen eingeladen. Bei diesen Veranstaltungen trifft sich die Elite der geländegängigen Drahtesel zum Stelldichein. Und auch die namhafte Sportmarke Scott wurde auf Meier aufmerksam und nahm ihn unter Vertrag. „So verbringe ich momentan meinen Sommer. Es macht mir enorm viel Spaß, und ich sehe bei mir sehr viel Potenzial“, sagt er über seine neue Leidenschaft.

Ganz ohne geht es nicht
Und selbstverständlich, das Skifahren hat David Meier selbstredend nicht aufgegeben. „Im Winter habe ich angefangen mit dem Freeriding. Auch diese Leidenschaft hatte ich schon immer, aber aufgrund meiner Rennlaufkarriere konnte ich nie den Fokus so darauf legen wie jetzt,“ erzählt er.
So hat er im vergangenen Jahr sein erstes Filmprojekt namens „Flip the gates“ verwirklicht. Dabei handelt es sich um Slalom fahren aber eben wieder mit Tricks. „Ich hatte diese Idee über vier Jahre, sogar während meiner aktiven Karriere, im Kopf. Vor einem Jahr haben wir das Video veröffentlicht, und es wurde über fünf Millionen Mal angesehen. Viele Leute haben mich darauf angesprochen, und das hat mich motiviert, weiterzumachen,“ erinnert sich der ehemalige ÖSV-Athlet an seine Anfänge. Mittlerweile macht er einige größere Projekte, und eines davon feierte gestern im GUK in Feldkirch Premiere. Der Name: „Soul Run“.
Skifahren für die Seele. „Mir gefällt der Prozess der Entstehung sehr gut. Vom Gedanken am Abend, wenn ich ins Bett gehe, das Ganze am nächsten Tag zu Papier bringen bis hin zur Realisierung. Filmen, schneiden, veröffentlichen und das Feedback von den Leuten einzuholen“, erklärt Meier seine Ansätze. Und so ist das nächste und neue Projekt entstanden.

In „Soul Run“ ist Meier als Hauptprotagonist auf Skiern zu sehen, wie er quer über den Arlberg heizt. Mit einigen spektakulären Einlagen und Tricks. Samt Anfahrt mit einem Porsche ist vor allem der Start aus einer Gondel der Flexenbahn sehr risikoreich und äußerst sehenswert. Aber zu viel sei nicht verraten. Nach der gestrigen Premiere wird heute um 11 Uhr der Film auf Youtube veröffentlicht und kann von jedermann kostenlos begutachtet werden. „Es sollte etwas dabei sein, was bisher einzigartig ist“, erzählt Meier. Und zumindest der Start verspricht einiges.

Familie und Freunde
Der Feldkircher hat das ganze Projekt mit Hilfe von Familie und Freunden umgesetzt. „Wir waren etwa 15 Leute an elf Drehtagen. Und alle kamen aus der Familie und dem Bekanntenkreis,“ möchte Meier betont wissen. Auch ohne Sponsoren wäre das Ganze nicht zu verwirklichen gewesen. Und kaum ein paar Stunden ist „Soul Run“ publik geworden, hat Meier schon wieder anderes im Blick. „Ich habe schon wieder zwei, drei Projekte im Kopf. Und es werden wieder einzigartige Sachen dabei sein,“ versichert David Meier.


Hier geht es zum Video von “Soul Run”: