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Mädchen am Ball: Talente im Herrenried

19.06.2025 • 09:25 Uhr
Mädchen am Ball: Talente im Herrenried
Klaus Hartinger

Am Mittwoch fand in Hohenems das Finale der Bundesmeisterschaft der Schülerinnenliga statt. Vor vollen Rängen stellten die Mädchen ihr Können unter Beweis.

Ein volles Herrenriedstadion, perfektes Wetter und freudestrahlende Gesichter wohin man schaute. Der Finaltag der Bundesmeisterschaft der Schülerinnenliga im Fußball, und auch die drei Tage davor, können vom Veranstalter als voller Erfolg verbucht werden. Patrick Scherrer, Landesreferent der Schülerinnenliga Fußball Vorarlberg, meint dazu: „Das Turnier ist sehr gut abgelaufen, in der Organisation hat alles hervorragend geklappt. Wir haben im OK-Team viele erfahrene Leute dabei, wie zum Beispiel Schulsportreferent Christoph Neyer, der auf viele Jahre Erfahrung zurückblicken kann. Auch der VfB Hohenemes hat uns tatkräftig unterstützt und uns das Herrenriedstadion zur Verfügung gestellt. Genauso war die Stadt Hohenems in allen Belangen sehr entgegenkommend. So konnten wir hier unseren Bewerb problemlos durchführen. Wir haben schon sehr viele positive Rückmeldungen erhalten“, erzählt Scherrer.

Mädchen am Ball: Talente im Herrenried
Eine Wasserdusche für die Teamkolleginnen nach dem Sieg. Klaus Hartinger

Zehn Teams, 130 Mädchen

Das der Mädchen- beziehungsweise der Frauenfußball in Österreich auf dem Vormarsch ist zeigt die rege Beteiligung. Denn in Hohenems standen „nur“ die besten Teams aus ihrem jeweiligen Bundesland auf dem Platz. Sie alle mussten zuvor einen lokalen Ausscheidungswettbewerb bestreiten. Vorarlberg durfte als „local hero“ mit der Sportmittelschule Hohenems Markt eine zweite Mannschaft stellen. 13 Mädchen stehen im Kader jeder Mannschaft, hinzu kommen noch zwei Betreuer pro Truppe. Gespielt wird auf Kleinfeld mit sechs Feldspielerinnen und einer Torfrau.

Mädchen am Ball: Talente im Herrenried
Die Mädchen zeigten im Herrenriedstadion ihr Talent und ihre Begeisterung für den Fußballsport. Klaus Hartinger

Wienerinnen holen den Titel

Nach zwei intensiven Spieltagen mit Gruppen-, Platzierungs- und Halbfinalspielen standen sich im Finale das BG/BRG Polgarstraße aus Wien und das BG/BRG Rohrbach aus Oberösterreich gegen über. Das BG Pogarstraße ist seit Jahren dafür bekannt, gute Fußballerinnen hervorzubringen und ging als Favorit in die Partie.

Die beiden Teams agierten zu Spielbeginn recht offensiv, den besseren Start erwischten aber die Mädchen aus der Bundeshauptstadt. Caroline Omerzu traf nach einem Tempodribbling zum 0:1 (7.). Exakt fünf Minuten später erhöhte ihre Teamkollegin Lenia Knofl nach einer Doppelpasskombination auf 0:2 (12.). Sie war es auch, die nach einer unübersichtlichen Abwehraktion im Strafraum der Oberösterreicherinnen den Treffer zum 0:3 erzielte. Im weiteren Spielverlauf passierte nicht mehr viel und so ging es mit einer verdienten Führung in die Pause.

Nach Wiederbeginn spielte sich das Geschehen hauptsächlich im Mittelfeld ab. Nach 20 Minuten netzte abermals Omerzu zum vorentscheidenden 0:4 ein. Die Mädchen aus Oberösterreich kämpften noch für einen Anschlusstreffer der ihnen aber nicht mehr gelingen sollte. So ging der Titel zum achten Mal seit dem Jahr 2009 an das BG/BRG Polgarstraße aus dem 22. Wiener Gemeindebezirk.
Den Sieg im Spiel um Platz drei sicherte sich das BG/BRG St. Pölten aus Niederösterreich mit einem 5:0-Erfolg über die Sportmittelschule Bruckner aus der Steiermark.

Mädchen am Ball: Talente im Herrenried
Fairness und Sportsgeist an stand an erster Stelle: Ein Spalier der Siegermannschaft für den Finalgegner. Klaus Hartinger

Vorarlbergderby

Im Spiel um Platz sieben in der Gesamtwertung kam es zu einem Aufeinandertreffen zwischen der Sportmittelschule Bregenz Schendlingen und der Sportmittelschule Hohenems Markt. Die beiden Teams lieferten sich einen ordentlichen Schlagabtausch bis die Hohenemserinnen, angetrieben von zahlreichen heimischen Fans auf der Tribüne, vor dem Pausenpfiff in Führung gingen. Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie umkämpft, es gab gute Torchancen auf beiden Seiten. Mit Fortdauer des Spiels mussten die Bregenzerinnen immer mehr Risiko nehmen, was das Heimteam geschickt auszunutzen wusste. Die Hohenemser Mädchen nutzten die sich bietenden Räume gekonnt aus und setzten sich am Ende doch recht deutlich mit 4:0 durch.
So rangierten die Vorarlberger Teams letztendlich auf den Plätzen sieben und acht. Und ob der starken Konkurrenz ist das mehr als beachtlich. „Die Mädels haben sich sehr gut präsentiert, haben gekämpft. Natürlich waren drei, vier Schulen qualitativ einfach besser. Wien und Oberösterreich sind verdient im Finale gestanden, haben zuvor auch ihre Gruppen gewonnen“, so Patrick Scherrer zum Abschluss eines gelungenen Turniers.

Mädchen am Ball: Talente im Herrenried
Bürgermeister Dieter Egger überreichte den Siegerinnen die Pokale. Klaus Hartinger