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Vorarlbergs Brandbilanz: Mehr als 300 Einsätze, ein Todesopfer und zweithöchste Schadenssumme

15.07.2025 • 11:14 Uhr
Großbrand in Hittisau Dorf - Haus in Vollbrand
Bei einem Brand im März 2024 in Hittisau kam eine Person ums Leben. Vol.at/Vlach

37,3 Millionen Euro Schaden, ein Todesopfer, 85 Menschen aus brennenden und verrauchten Gebäuden gerettet: Die aktuelle Brandstatistik der Brandverhütungsstelle zeigt, wie dramatisch das Jahr 2024 in Vorarlberg war.

Wie jedes Jahr um diese Zeit hat die Brandverhütungsstelle Vorarlberg ihre aktuelle Brandstatistik veröffentlicht. Die Bilanz für das Jahr 2024 zeigt einmal mehr, wie wichtig Prävention und technische Frühwarnsysteme sind – denn trotz zahlreicher erfolgreicher Menschenrettungen war auch ein Todesopfer zu beklagen.

Im Jahr 2024 wurden die Vorarlberger Feuerwehren zu insgesamt 309 Einsätzen bei Gebäudebränden alarmiert. Weitere 192 Einsätze entfielen auf andere Brandereignisse wie etwa in Müllcontainern, Fahrzeugen oder im Freien.

Vorarlbergs Brandbilanz: Mehr als 300 Einsätze, ein Todesopfer und zweithöchste Schadenssumme

Ein Todesopfer, 35 Verletzte

Die Einsatzkräfte konnten 85 Personen aus brennenden oder verrauchten Gebäuden retten. 35 dieser Menschen mussten infolge von Rauchgasvergiftungen, Verbrennungen oder anderen Verletzungen medizinisch versorgt werden. Tragischerweise war auch ein Todesopfer zu beklagen: Ein 48-jähriger Mann starb in Hittisau an seinen schweren Brandverletzungen.

Brand Wolfurt Batterien Wolfurter Gewerbepark
Allein der Brand einer Wolfurt Batterien-Firma verursache einen Schaden von

Brandursachen

Die Ursachen der Gebäudebrände waren vielfältig. In 40,1 Prozent der Fälle ging das Feuer auf Wärmeenergie zurück – etwa von Koch- oder Heizgeräten. Elektrische Energie war in 18,4 Prozent der Brände der Auslöser, offenes Licht und Feuer in 12,3 Prozent. Besonders gefährlich zeigten sich Akkumulatoren oder Batterien, die in neun Fällen als Brandursache festgestellt wurden.

Vorarlbergs Brandbilanz: Mehr als 300 Einsätze, ein Todesopfer und zweithöchste Schadenssumme

Das Schadensausmaß der Brände reichte von kleinen Vorfällen bis hin zu Großbränden. 6,8 Prozent der Einsätze betrafen Großbrände, 13,6 Prozent mittlere und 45 Prozent kleine Brände. In 26 Prozent der Fälle war der Brand beim Eintreffen der Feuerwehr bereits erloschen, in etwa 9 Prozent handelte es sich um sogenannte Beinahebrände.

Vorarlbergs Brandbilanz: Mehr als 300 Einsätze, ein Todesopfer und zweithöchste Schadenssumme
Ralph Pezzey, Leiter der Brandverhütungsstelle Vorarlberg. Hartinger

Schadenshöhe deutlich über dem Schnitt

Die insgesamt entstandene Schadenssumme belief sich 2024 auf 37,3 Millionen Euro – ein Wert deutlich über dem langjährigen Mittel und nominal der zweithöchste, seit die Brandverhütungsstelle Aufzeichnungen führt. Der größte Einzelschaden wurde mit 12,4 Millionen Euro beim Brand eines Gewerbebetriebes in Wolfurt registriert. Dort griff das Feuer auch auf benachbarte Gebäude über.

Brandschäden nach Gebäuden

Gewerbebetrieb 12,4
Gewerbebetrieb 4,9Wohnhaus 1,5
Sonstiges Gebäude 1,5
Wohngebäude 1,4
Gewerbebetrieb 1,2

(in Millionen Euro)


Rauchwarnmelder empfohlen

Vorarlbergs Brandbilanz: Mehr als 300 Einsätze, ein Todesopfer und zweithöchste Schadenssumme

Die Bedeutung von Rauchwarnmeldern wird durch die Auswertung des Vorjahres erneut unterstrichen: In 18 Fällen konnten durch diese Geräte Brände frühzeitig erkannt werden. In der Mehrzahl dieser Situationen war es den Bewohnerinnen und Bewohnern dadurch möglich, sich selbst in Sicherheit zu bringen oder sie wurden rechtzeitig von der Feuerwehr gerettet. Ralph Pezzey, Leiter der Brandverhütungsstelle, hebt hervor: „Ich empfehle allen Bewohnern, in ihren Wohnungen oder Ferienunterkünften Rauchwarnmelder zu installieren – diese vergleichsweise günstigen Geräte können Leben retten.“

Die Statistik zeigt über zehn Jahre hinweg eine relativ stabile Zahl an Gebäudebränden. Gleichzeitig schwanken die Versicherungsschäden deutlich – mit 2024 auf hohem Niveau, jedoch unterhalb des Höchstwertes aus dem Jahr 2022. Auffällig ist, dass sich fast zwei Drittel der Wohnungsbrände im Wohn- oder Schlafbereich ereigneten.