Dieser Vorarlberger hat “Fack Ju Göhte” im Dialekt parodiert

24.08.2025 • 13:41 Uhr
Dieser Vorarlberger hat "Fack Ju Göhte" im Dialekt parodiert
Der kultige deutsche Film bekommt von Aron Loacker neues Leben eingehaucht. stiplovsek/constantin

Der 21-jährige Aron Loacker aus Dornbirn hat mit seinem Filmverein den deutschen Kultfilm „Fack Ju Göhte“ im Vorarlberger Dialekt parodiert.

“Fack Ju Göhte“ – Die Filmreihe hat, vor allem unter jungen Menschen, im deutschsprachigen Raum fast schon Kultstatus. Wenn Schauspieler Elyas M’Barek, in der Rolle von Lehrer Zeki Müller, versucht, die Problemklasse 10b in den Griff zu bekommen, und dabei immer wieder auf amüsante Art und Weise scheitert, fiebern noch immer Hunderte Menschen vor ihren Bildschirmen mit. Erschienen ist der erste Teil der dreiteiligen Filmserie im Jahr 2013.
Doch jetzt soll es bald eine weitere Fassung des Films geben. Und zwar im Vorarlberger Dialekt. Das Projekt wurde in die Welt gesetzt von Aron Loacker, einem 21-jährigen Dornbirner.

Dreharbeiten zu "Juck Ju Göhte"
Aron Loacker bei den Dreharbeiten. privat


„Juck Ju Göhte“ ist ein ungefähr achtminütiger Kurzfilm und stellt eine Parodie zum ers­ten Teil der Originalfassung dar. „Damit das Projekt funktionierte, auch wegen des Urheberrechts und Co. habe ich mit den Verantwortlichen von Cons­tantin Film gesprochen, dieser direkte Kontakt, das war schon toll“, erzählt Loacker.

Schulalltag realistisch darstellen

In der Parodie geht es um Levi, einen sehr schlechten Schüler, der in prekären Verhältnissen aufgewachsen ist und eigentlich viel lieber Musik machen würde, als zur Schule zu gehen.
Auch der Rest der Klasse ist, angelehnt an das Original, frech, vorlaut und für Lehrpersonen nicht zu bändigen. „Mit diesen Szenen wollte ich auch ein Stück weit an den realen Schulalltag erinnern und aufzeigen, wie es Lehrpersonen tagtäglich ergeht“, erklärt Loacker.

Dieser Vorarlberger hat "Fack Ju Göhte" im Dialekt parodiert
Im Gespräch mit der NEUE. stiplovsek


Nebenfiguren wie der AMS-Betreuer Fixie Hartmann (gespielt von Loacker selbst) sowie die an „Fack ju Göhte“ angelehnten Charaktere, wie etwa „Chantal“, sorgen für die gewohnt komischen Momente. Doch der Film soll vor allem eine klare Botschaft vermitteln: Auch Schüler, die im System als „schlecht“ gelten, haben Talente, die es zu entdecken gilt.

„Mit bestimmten Szenen wollte ich ein Stück weit an den realen Schulalltag erinnern und aufzeigen, wie es Lehrpersonen tagtäglich ergeht.“

Aron Loacker, über die oft chaotischen Filmszenen aus der Schule


Zusätzlich konnten auch die Jugendlichen selbst, für ihren eigenen Schulalltag, aus dem Projekt lernen. „Sie haben gesehen, dass es im Schulalltag Respekt braucht, und haben hoffentlich neue Werte mitgenommen.“

Schwierige Dreharbeiten

Gedreht wurde in einem Hotel in Rankweil, die Räumlichkeit wurde dem Verein gratis zur Verfügung gestellt. „Die Dreharbeiten waren teilweise unglaublich schwierig, weil die Jugendlichen nur schwer zu bändigen waren. Sie haben herumgeschrien und waren auch während der Dreharbeiten schnell abgelenkt. Da lacht jemand im Hintergrund und du musst die Szene zehnmal neu aufnehmen.“

Dieser Vorarlberger hat "Fack Ju Göhte" im Dialekt parodiert
stiplovsek

Für viele der Mitglieder war dieser Dreh die allererste Filmerfahrung, das habe sich durchaus auch bemerkbar gemacht. „Valentin, unser Co-Regisseur, hat mir unter Tränen gesagt, er wolle so etwas nicht noch einmal machen, weil es körperlich extrem anstrengend ist. Es sind Jugendliche, du musst oft schreien und Grenzen ziehen“, schildert Loacker.

Der Verein

Das Projekt setzte Loacker mit seinem Verein um. Dabei wirkten als Schauspieler, vor der Kamera, sechs Personen mit (eine Lehrperson und fünf Schüler), hinter der Kamera arbeiteten etwa 20 Personen. Der Verein ist als Bildungsverein gedacht, bei dem vor allem Jugendliche die Möglichkeit bekommen sollen, Filmarbeit kennenzulernen. Viele von ihnen sind Schüler, doch auch ältere Mitglieder zählt der Verein. „Manche wollen in diesem Bereich eine Ausbildung absolvieren, oder Praxiserfahrung sammeln.“

„Die Dreharbeiten waren teilweise unglaublich schwierig, da die Jugendlichen nur schwer zu bändigen waren.“

Aron Loacker, Regisseur


Die Altersspanne reicht von 8 bis 40 Jahren, wie Loacker erzählt. Der Verein arbeitet ehrenamtlich und finanziert sich über Spenden. „Manchmal bekomme ich auch tatsächlich Anfragen von professionellen Schauspielenden, die eine Gage verlangen“, schmunzelt der 21-Jährige. Es falle ihm schwer, diesen Menschen dann wieder abzusagen.

zum film

Dauer: ungefähr acht Minuten
Drehort: Hotel in Rankweil
Erscheinungstermin: noch unklar
Wo zu sehen: bei der Premiere und danach auf YouTube
Genre: Parodie, lustig, mit ernstem Kernthema

Star-Wars-Parodie

Doch dieses Projekt funktionierte lediglich als Überbrückung während des Sommers. Denn das eigentliche Großprojekt, eine Star-Wars-Parodie, ebenfalls im Dialekt verfilmt (die NEUE berichtete), ruht jetzt während der Sommermonate.

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An diesem Projekt arbeitet das Team nunmehr seit bereits vier Jahren. Die Premiere soll nächstes Jahr sogar im Cineplexx auf der großen Leinwand gezeigt werden. „Im Gegensatz zu ‚Juck Ju Göhte‘ war das ein richtiges Herzensprojekt. Alle waren mit Ernsthaftigkeit und Perfektionismus dabei“, erinnert sich Loacker.

Fack ju Göhte
“Fack ju Göhte” ist bis heute ein gern gesehener Film. constantin

Das Drehbuch sei gänzlich anders geschrieben worden, der Aufwand für die beiden Produktionen kaum zu vergleichen.
Auch die Premiere von „Juck Ju Göhte“ soll im nächsten Jahr stattfinden. Allerdings nur im kleineren Rahmen. Der Kurzfilm soll für Mitglieder und Interessierte in einer Halle gezeigt und danach auf YouTube veröffentlicht werden. „Hier standen der Spaß- und Lernfaktor im Vordergrund. Wir haben hier sozusagen absichtlich qualitativ schlechter gearbeitet.“