100 Kilo Cannabis: Haft für Bludenzer Hanfbauer

Wegen Suchtgifthandels, Vorbereitung von Suchtgifthandel und unerlaubten Waffenbesitzes wurde der unbescholtene Angeklagte am Freitag in einem Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Urteil nicht rechtskräftig

Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richterin Sabrina Tagwercher ist nicht rechtskräftig. Der von Clemens Achammer verteidigte Angeklagte meldete eine Nichtigkeitsbeschwerde und eine Strafberufung an, Staatsanwalt Christoph Stadler eine Strafberufung. Der Strafrahmen betrug 1 bis 15 Jahre Haft.

Nach den gerichtlichen Feststellungen erzeugte der angeklagte 48-Jährige zwischen Juli 2023 und Februar 2025 in einer Indooranlage im Keller einer Lagerhalle im Bezirk Bludenz 100 Kilogramm Marihuana. Demnach wollte der Österreicher türkischer Abstammung zudem mit den im Februar sichergestellten 1485 Cannabispflanzen rund 29 Kilo an zusätztlichem Marihuana erzeugen. Des Weiteren besaß der arbeitslose Familienvater aus dem Bezirk Dornbirn rund 400 Gramm Marihuana im Keller seines Hauses und trotz des über ihn verhängten Waffenverbots eine Schreckschusswaffe.

Von legalen Pflanzen ausgegangen

Die Angaben des im Februar festgenommenen Untersuchungshäftlings wertete der Schöffensenat als unglaubwürdige Schutzbehauptungen. Der Angeklagte beantragte Freisprüche von den Drogendelikten und eine Diversion zum Waffendelikt. Denn er sei als ausgebildeter Mechatroniker nur der technische Betreuer der Indooranlage gewesen. Der Betreiber der Anlage sei ein Grieche gewesen, von dem er nur den Vornamen kenne. Er sei von legalen CBD-Hanfpflanzen ausgegangen und nicht von verbotenen THC-Cannabispflanzen.

Der Angeklagte sagte, die monatlichen Stromkosten für die Anlage hätten zumindest 3500 Euro betragen und die Mietkosten für die Halle 1800 Euro.

Der Betreiber einer Gärtnerei sagte als Zeuge, er habe im Auftrag des Angeklagten 1000 THC-Stecklinge geliefert.