Blickfang für Gaumen und Augen

Das Restaurant Schönblick überzeugt mit einem wunderschönen Blick auf den Bodensee und gutem Essen.
Wer das Haus am Eichenberg betritt, spürt sofort die Offenheit: helle Holztöne, große Glasfronten, die Terrasse Richtung See und abends ein Sonnenuntergang, der für viele Gäste zum Höhepunkt wird.
Das Hotel-Restaurant wird mittlerweile in dritter Generation geführt. „Meine Großeltern haben 1961 mit einem Café und ein paar Fremdenzimmern begonnen“, erzählt Geschäftsführer Jeremias Hehle. Ein altes Bauernhaus wurde umfunktioniert als Café. „Meine Oma hat gesagt: Das muss Schönblick heißen. Und so war es.“ 1979 bauten seine Eltern das Café zum Hotel aus, womit der Grundstein für den heutigen Betrieb gelegt wurde. Heute führt Jeremias das Haus weiter.
Meine Oma hat gesagt, das Café muss Schönblick heißen. Und so war es.
Jeremias Hehle, Inhaber und Geschäftsführer Hotel Restaurant Schönblick

Blick auf den Teller. Mit dem Konzept des „Mehdafu“ setzt der Familienbetrieb auf ein Restaurant im Restaurant. „Es gibt ein Überraschungsmenü mit fünf bis acht Gängen, Regionalität pur. Da kann man die Region wirklich kosten und genießen“, erklärt Hehle. Beim „Mehdafu” werden die Produkte besonders aufwendig und hochwertig verarbeitet, manches exklusiv für dieses Überraschungs-Menü. So hebt sich das Konzept von der regulären Karte ab.
Daneben bietet die Küche ein umfangreiches À-la-carte-Angebot. Klassiker bleiben das ganze Jahr über auf der Karte, doch Gemüse, Beilagen und manche Gerichte wechseln saisonal. „Unsere Gäste schwärmen vom Entrecôte mit Käsekruste aus Eichenberger Bergkäse oder von den Kalbsbäckle, die wir langsam schmoren“, so der Geschäftsführer. Auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten: Jeden Tag gibt es ein wechselndes Menü, meist saisonal angehaucht. „Wenn mal nichts passt, lassen wir uns in der Küche etwas einfallen“, sagt er mit einem Schmunzeln.

Heimliches Schmuckstück. Besonderen Charme versprüht der Weinkeller. „Mein Vater war einer der ersten Weinakademiker Österreichs, und ich bin in seine Fußstapfen getreten“, erzählt Hehle. Gemeinsam teilen Karlheinz und Jeremias Hehle die Leidenschaft für Wein. „Das Schöne ist: So ein Hobby passt perfekt zu unserem Betrieb.“ Im Keller finden regelmäßig Wein- und Käseverkostungen statt, dort ist Platz für fünf bis zwölf Personen. Der Käse stammt unter anderem aus den Sennereien am Eichenberg, die Weine sind handverlesen, mit starkem Fokus auf die Bodenseeregion.
Der Raum selbst erzählt ebenfalls Geschichte: Er wurde mit Ziegeln einer alten Wiener Postfiliale aus K&K-Zeiten restauriert. Kühl ist es dort das ganze Jahr über: „Im Sommer ist es eine perfekte Erfrischung, im Winter empfehlen wir allerdings eine Jacke“, fügt Hehle lachend hinzu.

Regional verankert. Regionalität ist dem Familienbetrieb sehr wichtig: „Wir wollen unsere Produkte möglichst regional beziehen und gute Qualität bieten. Deshalb haben wir jedes Jahr zwei Mangalitza-Schweine in einem großen Freiluftgehege, die wir am Ende der Saison schlachten und anschließend weiterverarbeiten.“ Ein Klassiker daraus ist der Lardo, ein Rückenspeck, den das Haus selbst herstellt. Er bildet oft den Auftakt zum Mehdafu-Menü.
Auch im eigenen Garten wächst vieles, das später frisch auf den Tellern landet: Kräuter, Salat, Gemüse. Dazu kommen Partnerschaften mit Höfen und Produzenten aus der näheren Umgebung. „Regionalen Zucker zu bekommen ist schwierig, aber ansonsten versuchen wir, so viel wie möglich von hier zu beziehen“, so Jeremias Hehle.
Regionalen Zucker zu bekommen ist schwierig, aber ansonsten versuchen wir, so viel wie möglich von hier zu beziehen um gute Qualität zu bieten.
Jeremias Hehle, dritte Generation im Familienbetrieb

Gäste und Atmosphäre. Von März bis November ist das Schönblick geöffnet, ergänzt durch eine kurze Wintersaison über die Feiertage von Mitte Dezember bis Drei-König. „Im Restaurant haben wir viele Einheimische, die unsere Küche und die Atmosphäre schätzen. Im Hotel sind es vor allem Gäste aus dem DACH-Raum, während der Festspiele aber auch internationales Publikum“, so der Inhaber. Die Mischung macht den Reiz aus. Das Team zählt je nach Saison zwischen 20 und 25 Mitarbeitenden. Im Sommer sind es etwas mehr, im Winter wiederum weniger.

Kultur und Veranstaltungen. Jährlich stehen mehrere Veranstaltungen auf dem Programm. Ein Höhepunkt ist „Speis und Klang“ Anfang Juli. Dort begleitet ein Quartett der Wiener Symphoniker ein für diesen Abend kreiertes Menü. Ergänzt wird dies durch eine Weinverkostung, geführt von einem Winzer. „Das ist immer unser Jahreshighlight“, verrät Hehle. Über das Jahr verteilt gibt es weitere Abende mit Winzern. Am 24. Oktober etwa steht „Wildes Eichenberg“ auf dem Plan – ein herbstliches Menü mit Weinbegleitung, serviert als Slow Food.

Blick nach vorn. Für die Zukunft wünscht sich Jeremias Hehle vor allem Kontinuität: „Dass wir den Weg, den mein Vater gegangen ist, weiterführen und noch intensiver mit regionalen Partnern zusammenarbeiten können. Und dass wir weiterhin viele Gäste begrüßen dürfen.“
