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Körperverletzung, Raub, Betrug und Mord vor Gericht

30.09.2025 • 17:16 Uhr
Körperverletzung, Raub, Betrug und Mord vor Gericht
Das Schwurgerichtsverfahren zum Mordfall in Kennelbach steht diese Woche im Zentrum der Aufmerksamkeit. Hartinger

Die Bandbreite der Verfahren der aktuellen Woche reicht von Eigentums- und Gewaltdelikten über Cyberkriminalität bis hin zu einem Mordprozess.

Die neue Woche bringt am Straflandesgericht Feldkirch ein dichtes Programm mit sich. Im Zentrum stehen Fälle aus allen vier Bezirken Vorarlbergs – von Körperverletzungen und Sachbeschädigungen bis hin zu schweren Vorwürfen wie Raub, Verhetzung und Mord. Besonders im Fokus dürfte ein Schwurgerichtsverfahren aus dem Bezirk Bregenz stehen, das sich mit einem Tötungsdelikt aus dem Jahr 2024 befasst. Daneben werden aber auch alltäglichere Delikte wie Diebstahl oder Sachbeschädigung behandelt, die ebenso ihren Platz im Strafrecht haben. Der Blick auf die Prozessliste zeigt die Vielfalt der Aufgaben, mit denen das Gericht täglich konfrontiert ist.

Mittwoch

Der Tag beginnt mit einem Verfahren aus dem Bezirk Bludenz: Zwei junge Männer (Jg. 2010 und 2002) sollen im Juni einen Bekannten durch Faustschläge verletzt haben. Die Anklage stützt sich auf Körperverletzung, ein Delikt, das im besonders schweren Fall Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren vorsieht.
Ebenfalls am Vormittag befasst sich das Gericht mit einem Fall aus dem Bezirk Bregenz. Ein Mann (Jg. 1994) soll kinderpornographisches Material in sozialen Netzwerken hochgeladen haben. Hierfür drohen Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren, in schweren Fällen bis zu zehn Jahren. Kurz darauf folgt ein weiteres Verfahren mit ähnlicher Thematik: Ein Mann (Jg. 1993) soll über einen längeren Zeitraum entsprechende Darstellungen besessen haben. Solche Delikte werden in der Regel in Schöffenverfahren verhandelt, da die Strafdrohung über einem Jahr liegt.

Der Mittwochnachmittag ist von Eigentums- und Gewaltdelikten geprägt. Ein Mann (Jg. 1982) aus dem Bezirk Dornbirn soll ein E-Bike entwendet haben. Bei einfachem Diebstahl reichen die Strafrahmen von Geldstrafen bis zu sechs Monaten Haft, bei qualifizierten Formen wie schwerem Diebstahl sind höhere Strafen möglich. Ein weiterer Fall betrifft den Bezirk Feldkirch: Ein Jugendlicher (Jg. 2006) wird beschuldigt, in einer Schule IT-Geräte beschädigt zu haben. Der verursachte Schaden liegt bei rund 5700 Euro, weshalb die Anklage auf Sachbeschädigung abzielt. Ebenfalls am Nachmittag wird in einem Verfahren aus dem Bezirk Feldkirch ein Mann (Jg. 1980) beschuldigt, einen Bekannten genötigt und mit Schlägen bedroht zu haben.

Besondere Aufmerksamkeit dürfte ein Schöffenverfahren aus dem Bezirk Dornbirn erhalten. Zwei Männer (Jg. 1999 und 1994) stehen im Verdacht, einen Mann überfallen zu haben. Der Tatbestand des Raubes sieht Freiheitsstrafen zwischen einem und zehn Jahren vor, bei erschwerenden Umständen auch mehr.

Donnerstag

In einem Fall aus den Bezirken Feldkirch und Lienz soll ein Mann (Jg. 1987) über soziale Medien einen Bekannten belästigt und in dessen Namen Bestellungen aufgegeben haben. Solche Delikte bewegen sich im Schnittfeld von Nötigung, Datenmissbrauch und Identitätsbetrug. Im Mittelpunkt des Tages steht jedoch ein Schwurgerichtsverfahren aus dem Bezirk Bregenz: Ein Mann (Jg. 1999) wird beschuldigt, im September 2024 eine Frau durch massive Gewalt gegen Kopf und Gesicht getötet zu haben. Die Anklage lautet auf Mord, wofür Strafen von zehn bis zwanzig Jahren oder lebenslang vorgesehen sind.

Daneben verhandelt das Gericht mehrere weitere Fälle: Ein Jugendlicher (Jg. 2008) soll einen Polizisten bedroht und Widerstand geleistet haben, ein junger Mann (Jg. 2000) wird beschuldigt, Beamte verletzt und Polizeieigentum beschädigt zu haben. Ein Paar (Jg. 1995 und 2000) steht wegen Betrugs vor Gericht, nachdem es mit fingierten Spendenaufrufen Geld gesammelt haben soll. Ein Mann (Jg. 1953) wird wegen Verhetzung angeklagt, da er im Bezirk Feldkirch auf Facebook zu Gewalt gegen Nicht-Österreicher aufgerufen haben soll.

Freitag

Der Freitag steht schließlich ganz im Zeichen des zweiten Verhandlungstags im Mordfall aus dem Bezirk Bregenz. Da Schwurgerichtsverfahren umfangreiche Beweisaufnahmen erfordern, wird die Verhandlung an diesem Tag fortgesetzt.

Die vorgestellten Strafverhandlungen stellen eine Auswahl dar. Es kann zu Änderungen im Zeitplan kommen und ­Prozesse können abberaumt werden.