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“Steht zu 100 Prozent zur Verfügung”: Mit der neuen Chefärztin soll auf der Maria Ebene alles ganz anders werden

HEUTE • 08:22 Uhr
"Steht zu 100 Prozent zur Verfügung": Mit der neuen Chefärztin soll auf der Maria Ebene alles ganz anders werden
Die neue Primaria Simone Bratl tritt ihren Dienst im Suchtkrankenhaus Maria Ebene am 1. Dezember an. Archiv

Anders als frühere Primarärzte der Maria Ebene wird die neue Chefärztin Simone Bratl zu 100 Prozent verfügbar sein.

Auf der Maria Ebene ruht nun viel Hoffnung auf Simone Bratl. Die 45-jährige Fachärztin für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin übernimmt in genau einer Woche, am 1. Dezember, die ärztliche Leitung und kehrt damit an einen Ort zurück, den sie aus früheren Jahren kennt. Von Jänner 2014 bis Dezember 2015 arbeitete sie bereits als Assistenzärztin im Suchtkrankenhaus Maria Ebene und betreute damals auch die Therapiestation Lukasfeld mit. Zuletzt war sie Abteilungsleiterin an der Psychiatrie St. Gallen und leitete die Tagesklinik am Ambulatorium Rorschach (CH).

Vertragliche Vorkehrungen

Die Stiftung hat vertragliche Vorkehrungen getroffen, damit sich Entwicklungen der vergangenen Jahre nicht wiederholen. Bratl wird der Einrichtung zu 100 Prozent zur Verfügung stehen. Sie wird keine eigene Praxis unterhalten, externe Tätigkeiten – etwa Gutachten oder Vorträge – sollen nur in einem Umfang stattfinden, der ihre Präsenz im Haus nicht beeinträchtigt. Für Stiftungspräsident Brunner ist das „eine zentrale Voraussetzung für einen Neubeginn“. Vorstandsvorsitzende Schmid spricht ebenfalls von einem bewusst gesetzten Schritt. Bratl soll das Therapiekonzept künftig gemeinsam mit den Mitarbeitenden erarbeiten.


Warum das Kuratorium der Stiftung jetzt so konsequent vorgeht, zeigt der Blick zurück. Frühere Primarärzte – von Haller bis Kloimstein – hatten mit Privatpraxen, Gutachten und Vorträgen zahlreiche externe Verpflichtungen, die ihre mögliche Präsenz im Haus reduzierten. Aus Sicht des Kuratoriums ist das mit den heutigen Anforderungen an ein Primariat nicht mehr vereinbar.

Schwierige Personalsuche

Noch-Chefarzt Koppi betont im NEUE-Gespräch, wie schwierig es ist, in der Suchtmedizin überhaupt qualifizierte Ärztinnen und Ärzte zu finden, und wie sehr die Einrichtung davon abhängt, dass eine Leitung präsent und erreichbar ist. Dennoch sei es der Stiftung gelungen, die Personalsituation bei den Ärzten deutlich zu verbessern. Im Pflegebereich kann die Stiftung sogar alle Dienstposten besetzen. Pflegedirektor Bernhard Dreier beschreibt die Stimmung im Team trotz aller Irritationen als positiv, gerade wegen der Aussicht auf eine stabile und präsente Führung. Auf der Maria Ebene ist die Erwartung klar: Das nun beginnende Kapitel soll ein ruhigeres werden.