Unfälle

“Das Gebäude brennt schneller, als man denkt”

15.11.2024 • 16:45 Uhr
Br. Brand Adventkranz, Kinder Miriam, Johanna, Feuerwehr Rankwei
Heizungen, Adventkränze, Christbäume: Die kalte Jahreszeit birgt viele Gefahren. Dietmar Mathis

In den letzten Tagen haben wieder viele Haushalte die Heizungen in Betrieb genommen. Die Brandverhütungsstelle Vorarlberg warnt vor dem nicht zu unterschätzenden Brandrisiko.

Das Risiko geht laut Ralph Pezzey, dem Geschäftsführer der Brandverhütungsstelle, insbesondere vom Einsatz von sogenannten Feststofffeuerungen und der unterschätzten Gefahr der Aschenentsorgung aus.

Ralph Pezzey, Geschäftsführer der Brandverhütungsstelle Vorarlberg
Ralph Pezzey, der Geschäftsführer der Brandverhütungsstelle Vorarlberg. Brandverhütungsstelle Vorarlberg

Unbemerkt entwickeln

Bei der Brandgefahr bei Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe handelt es sich beispielsweise um versteckte Baumängel, wie nicht einsehbare Wanddurchführungen im Bereich von Rauchrohren, die für den Laien kaum erkennbar sind.

WG: Pressemitteilung - Brandgefährliche Adventszeit
Auch Adventkränze stellen eine potentielle Gefahrenquelle dar. Brandverhütungsstelle Vorarlberg


„Diese können besonders bei Holzgebäuden gefährlich werden“, warnt Pezzey. In solchen Fällen könne sich ein Brand anfangs unbemerkt entwickeln und anschließend über die Hohlräume ausbreiten.
Außerdem komme es gerade zu Beginn der Heizperiode immer wieder zur Entzündung von brennbaren Materialien, die sich über die Sommermonate im Bereich von Heizkesseln und Verbindungsstücken angesammelt haben.

Unterschätzte Gefahr

Nicht zu unterschätzen ist die Gefahr von vermeintlich erkalteter Asche, die oftmals leichtsinnig in leeren Kartonschachteln und Holzkisten gelagert oder auf brennbaren Fußböden abgestellt wird. Solche Rückstände können mehr als 24 Stunden heiße Glutreste enthalten, die brennbare Materialien oder Holzböden entzünden und unermesslichen Schaden anrichten könnten.

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Die Asche stellt ein großes Risiko dar. Brandverhütungsstelle Vorarlberg


„Wenn derartige Rückstände auf dem Balkon oder in Räumen mit brennbaren Fußböden wie Scheunen zwischengelagert werden, kann durch die vermeintlich erkaltete Asche sehr rasch das Gebäude in Brand gesetzt werden“, so Pezzey.
Daneben können aber auch herausfallende Funken oder abspritzende Glutteilchen bei offenen Kaminen und Einzelöfen gefährlich werden, wenn sie auf brennbaren Bodenbelägen oder bereitgestelltem Brennmaterial zu liegen kommen.

Tipps: Ein sicherer Heizbetrieb

Die folgenden Sicherheitstipps sollen dazu beitragen, das Brandrisiko durch die verschiedensten Heizgeräte zu verringern:

  • Den Heizraum sowie die unmittelbare Umgebung der Einzelöfen und der Rauchfänge von abgestellten, brennbaren Lagergütern entrümpeln.
  • Sicherheitsabstände von Feuerstätten und deren Verbindungsstücke gegenüber brennbaren Bauteilen kontrollieren.
  • Asche stets in nicht brennbaren Behältern mit Deckeln aufbewahren und diese keinesfalls auf brennbare Fußböden oder Balkone mit brennbarer Umgebung abstellen.
  • Niemals Spiritus oder Benzin zum Anzünden von Heizgeräten benutzen.
  • Beim Befüllen von Ethanol-Öfen die Bedienungsanleitung beachten und keinesfalls während des Betriebes Flüssigkeit nachfüllen, da hier eine hohe Gefahr von Stichflammenbildung gegeben ist.
  • Elektrische Heizgeräte nicht in der Nähe von brennbaren Materialien aufstellen und Kleidungsstücke nicht auf Heizlüftern oder Heizstrahlern zum Trocknen ablegen.
  • Wegen der Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung keinesfalls Holzkohle-Griller zum Heizen in Wohnräumen verwenden.