Drei absolut scharfe Typen

Markus, Walter und Werner Wohlgenannt betreiben die Messerschmiede Wohlgenannt in Dornbirn.
Wie wird man Messerschmied?
Markus Wohlgenannt: Der Beruf ist sehr selten geworden. Mittlerweile kann man ihn auch nicht mehr als solchen erlernen. Deswegen haben wir auch Kundschaft, die zum Teil von weit weg kommt, um ihre Messer schleifen zu lassen. Wer wirklich gute Messer braucht und jemanden findet, der gute hat und sich darum kümmern kann, der bleibt dann meistens dort.
Woher zum Beispiel?
Wohlgenannt: Natürlich kommen viele aus der Umgebung, Restaurants, die ihre Küchenmesser schärfen lassen. Einmal in der Woche bekommen wir aber auch Pakete aus Wien. Einer unserer Kunden betreibt sogar eine Metzgerei in Kanada. Sein Sohn kommt immer wieder für drei Wochen auf Urlaub nach Vorarlberg und füllt seinen Koffer mit Messern, die er dann bei uns schleifen lässt.
Wieviele Messer haben Sie in Ihrem Geschäft?
Wohlgenannt: Viele. Auf jeden Fall Schneidwaren in sämtlichen Varianten. Filetiermesser, Wurfmesser, Gärtnermesser, Jagdmesser, Taschenmesser, Kochmesser, Käsemesser, aber auch Knochenbeile, Äxte, Macheten und Schwerter.
Sie haben bestimmt nette Nachbarn, oder?
Wohlgenannt: Die meisten. Und wenn einmal etwas ist, dann brauche ich kein Messer (lacht).
Machen Sie auch selbst Messer?
Wohlgenannt: Grundsätzlich schon. Es ist aber zeitaufwendig, deswegen ist es eher selten geworden. Aber wir machen auf Nachfrage Sonderanfertigungen, da ist dann jedes Stück ein Unikat, Schliff, Länge und Griff. Den Griff kann man sogar aus Mammutbackenzähnen fertigen.
Wie bleibt ein Messer lange scharf?
Wohlgenannt: Wichtig ist die richtige Verwahrung. Am besten ist ein Messerblock, es gibt auch Schubladeneinsätze, das Mindeste ist ein Klingenschützer. Ein gutes Brett trägt auch seinen Teil bei. Wenn man gut darauf schaut, hält ein gutes Messer ein Leben lang.
Sind noch alle Finger dran?
Markus Wohlgenannt: Ja, ich brauche nur selten mal ein Pflaster. Und wenn schon, dann bin ich ziemlich schmerzbefreit.