Hörbranzer Hang bleibt in Bewegung

Nach den Regenfällen der letzten Tage hat sich der im April ins Rutschen geratene Hang erneut um mehrtere Meter bewegt.
Der nach den Unwettern Ende April ins Rutschen geratene Hang in Hörbranz hat sich in den vergangenen Tagen deutlich stärker bewegt als in den vorangegangenen Wochen. Nach heftigen Regenfällen ergab sich drei Tagen eine Rekordbewegung von zehn Metern, ein mittlerweile errichteter Schutzdamm hielt Erdmaterial auf, das ansonsten auf die unter dem Hang liegende Siedlung niedergegangen wäre. Eine akute Gefährdung der Siedlung ist laut Land vorerst nicht gegeben.

Unter dem Hang stehen etwa zehn Gebäude, der aktuell noch im Bau befindliche Schutzdamm habe am Wochenende Schlimmeres verhindert, so der Hörbranzer Bürgermeister Andreas Kresser: „Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was ohne den Damm passiert wäre. Die obere Bruchkante des Hangs sei heruntergestürzt, die Keller wären mit Schlamm voll gewesen. Der an manchen Stellen voll gelaufene Schutzwall müsse nun wieder geleert werden, damit er bei einem weiteren möglichen Rutsch wieder seine Funktion erfüllen könne.

Fünf Meter an einem Tag
Bewegte sich der Hang im Mai noch bis zu 1,5 Meter am Tag, so waren es am Samstag fünf und am Sonntag vier Meter. „Heute liegen wir bei 1,85 Meter“, so der Bürgermeister gegenüber der APA. Besonders empfindlich reagiert der Hang auf Niederschlag – ergiebige Regenfälle im April hatten zur allerersten Rutschung geführt. 39 Personen aus den Häusern der Siedlung waren vorsorglich in Sicherheit gebracht worden, in weiterer Folge mussten drei Häuser abgebrochen werden. Die Abbrucharbeiten, die NEUE berichtete Anfang Juli, sind weiter fortgeschritten. Die betroffenen Wohnhäuser stehen nicht mehr. Das Nebengebäude eines abgerissenen Hofes ist durch die Rutschung der letzten Tage eingestürzt.

Nach einigen Wochen mit trockenem Wetter brachte Regen den Hang in den vergangenen Tagen nun so stark in Bewegung wie seit der ersten Rutschung nicht. Die Richtung der Bewegung hat sich aber nicht verändert. Nach der Rutschung zeigt eines der Wohnhäuser seit dem Wochenende Schäden. Für dieses Haus wurde ein provisorischer Schutz errichtet, damit es vor möglichen Schlammströmen sicher ist. Eine Lkw-taugliche Zufahrt zum Hang wurde „zerlegt“, stellte Kresser fest. Die Straße wurde regelrecht aufgefaltet (siehe Bild oben). Diese gelte es jetzt notdürftig zu reparieren, damit Arbeiten im Hang getätigt werden können.
Vorerst keine weitere Gefahr
Mit Sorge blicken die Gemeinde und die Bewohner der vom Abbruch bisher nicht betroffenen Häuser auf die nächsten Tage, für die einiges an Regen angesagt ist. „Wir können den Hang nicht aufhalten, das ist die traurige Realität“, so Kresser.

Man werde das Geschehen am Hang genauestens beobachten und falls notwendig Maßnahmen ergreifen. Die Siedlung und ihre Bewohner seien vorerst aber nicht gefährdet, betonte Kresser.