Vorarlberg

Klage: Entschädigung für Mobbing in Firma

18.10.2023 • 15:20 Uhr
Das Landesgericht in Feldkirch.<span class="copyright">hartinger </span>
Das Landesgericht in Feldkirch.hartinger

Kläger fordert 40.000 Franken, weil er nur wegen seiner Mobbingvorwürfe gekündigt worden sei.

In dem Arbeitsprozess am Landesgericht Feldkirch fand am Mittwoch die letzte Verhandlung statt. Das Urteil des Senats unter dem Vorsitz von Richterin Feyza Karagüzel wird schriftlich erfolgen. Der Kläger fordert als Entschädigung für die missbräuchliche Dienstgeberkündigung von einem Unternehmen aus Liechtenstein 40.000 Schweizer Franken. Der Prozess findet in Feldkirch und nicht in Liechtenstein statt, weil der Kläger in Vorarlberg lebt.

Die Kündigung durch den Arbeitgeber sei im September 2022 nur deshalb erfolgt, weil der Kläger Mobbingvorwürfe gegen Arbeitskollegen erhoben habe, meint Klagsvertreter Sanjay Doshi. Sein Mandant sei von Kollegen in der Abteilung ausgegrenzt und stigmatisiert worden. Der Kläger habe Vorgesetzte darüber im Juni 2022 informiert. Das Unternehmen habe jedoch nichts unternommen und sei damit seiner Fürsorgepflicht gegenüber dem sich beschwerenden Mitarbeiter nicht nachgekommen.

Keine Verwendung mehr

Beklagtenvertreter Alexander Wittwer beantragt die Abweisung der Klage. Zur Dienstgeberkündigung sei es darum gekommen, weil das Unternehmen für den gesundheitlich angeschlagenen Kläger keine Verwendung mehr gehabt habe. Der seit Dezember 2021 beschäftigte Mitarbeiter sei Anfang März 2022 an Corona erkrankt. Ende März habe er wenige Tage gearbeitet und sei danach bis Juni wegen Long Covid wieder im Krankenstand gewesen.

Nach seiner Rückkehr sei der Kläger nur noch zu 30 Prozent beschäftigt gewesen, so der Anwalt des beklagten Unternehmens. Aber auch damit sei der gesundheitlich noch immer angeschlagene Mitarbeiter überfordert gewesen. Man habe sich im Unternehmen um ihn bemüht. So sei er vom Betriebsarzt betreut worden. Und man habe firmenintern eine andere Verwendung für ihn gesucht, leider vergeblich. Von seinen Mobbingvorwürfen gegen Kollegen hätten Vorgesetzte erst nach der Kündigung erfahren, sagte Wittwer.