Streit bringt Stillstand

Die Diskussionen und Schuldzuweisungen in der Altacher Gemeindepolitik verhindern einen Fortschritt in der Debatte um die Lkw-Straße.
Eine Initiative verbreitet Fakten, die der Bürgermeister mit einem Faktencheck richtigstellt, woraufhin die Initiative den Faktencheck der gecheckten Fakten faktencheckt. Alles klar? Nein?
Herzlich Willkommen in der kommunalpolitischen Seifenoper von Altach. Der Bürgermeister und seine Volkspartei wollen den Lkw-Verkehr nicht mehr im Dorf haben, die Bürgerinitiative will selbigen nicht im Naherholungsgebiet. Legitime Argumente gibt es für beide Postitionen. Doch wer in diesem Streit nun die Wahrheit sagt und wer die Fakten verdreht, ist für Außenstehende undurchsichtig.
Zoff hilft niemandem
Denn der ständige Streit in der Altacher Gemeindepolitik ermüdet. Niemandem ist geholfen, wenn man die Gegenseite im Gemeindeblatt zerpflückt oder sich gegenseitig die Schuld an gescheiterten Terminvorschlägen zuschiebt. Das geht zu Lasten der Diskussion um Inhalte und fördert vor allem eines: Stillstand. „Die Jugend wird immer politikverdrossener!“, vernimmt man häufig. Kann man es ihr übelnehmen?
Wenigstens zeigen der Bürgermeister und die Initiatoren Gesprächsbereitschaft. Eine Lösung für das Lkw-Straßen-Dilemma ist damit noch lange nicht gefunden, aber gegenseitiger Austausch bringt Fortschritt und zeigt, dass die Altacher Gemeindepolitik vielleicht doch keine Doku-Soap im RTL-Nachmittagsprogramm ist.