Warum in Bregenz die Bücherschränke schließen müssen

Die Stadt Bregenz hat mit Vandalismus im öffentlichen Raum zu kämpfen. Von demolierten Toiletten, bis zu umgeworfenen Blumentöpfen.
Der Bücherkasten ist leer geräumt, die zerfetzten Seiten paddeln im See und lösen sich langsam auf. Eine ähnliche Situation zeigt sich auch an einem anderen Ort in Bregenz, nämlich am Friedhof Mariahilf. Vor der Toilette prangt das Informationsschild „WC wegen Vandalismusschaden derzeit geschlossen.“
Es sind nicht die ersten Vorfälle dieser Art.

Kein neues Phänomen
Bereits mehrere Male wurden die sogenannten „offenen Bücherschränke“ von Vandalen leergeräumt. Auch das Thema der Lgbtqia+ Bänke, die regelmäßig im See landen und die Regenbohnenfahnen, die abgefackelt werden, beschäftigen Polizei und Stadt. „Wir werden die Bücherschränke aufgrund der vermehrten Vorfälle in letzter Zeit schließen“, heißt es seitens der Stadt. Als Ersatz wird in der Stadtbücherei ein Bücherschrank aufgestellt werden. „Mit dem Thema des Vandalismus haben wir leider ganzjährig zu kämpfen, das ist kein neues Phänomen“, heißt es weiter.

Bezüglich der demolierten Toilette am Friedhof Mariahilf gab die Stadt an, dass „mit Wasser hantiert wurde“. Die Elektrik muss nun überprüft werden. Aber auch hier sei es nicht der erste Vorfall dieser Art. „Für uns ist es schwer zu sagen, was die Ursache für solche Taten sind. In der heutigen Gesellschaft hat man mit solchen Aktionen leider zu rechnen. Die Leute müssen sich aber bewusst sein, dass solche Dinge dann auch mit Steuergeld wieder repariert werden müssen.“ Auch der Aspekt der Umweltverschmutzung sei nicht außer Acht zu lassen.
Sebastian Rauch, von der Presseabteilung der Stadt Bregenz, findet die Vorfälle bedauernswert. „Die Bücherschränke sind etwas Positives für die Gesellschaft und werden eigentlich auch gut genutzt. Es ist uns ein Anliegen, das Thema so bald wie möglich wieder aufzugreifen.“

Präventives Arbeiten
Von Seiten der Polizei wird in Bezug auf die Vorfälle auf präventive Maßnahmen gesetzt. „Dies ist insbesondere in den dunkleren Monaten und in Wohngegenden von besonderer Bedeutung“, heißt es in einem Statement. „Wenn in bestimmten Bereichen Unsicherheiten bestehen, können und sollen Anwohner und Anwohnerinnen dies der Polizei melden, damit geeignete Maßnahmen getroffen werden können.“

Zudem wird die Bevölkerung gebeten, Sachbeschädigungen möglichst zeitnah zu melden, um unverzüglich Ermittlungsarbeiten aufnehmen zu können. Als Hotspot könne die Landeshauptstadt aber nicht bezeichnet werden, die Delikte verteilen sich über das ganze Land. Auch zur Motivation der Tat kann sich die Polizei nicht spezifisch äußern, Motive können nicht verallgemeinert werden.