Vorarlberg

Prozess um Alkounfall: Mitfahrer doch nicht schwer verletzt

14.02.2025 • 15:25 Uhr
20240929ZwischenwasserUnfall
Das Unfallfahrzeug landete auf dem Dach. Hofmeister

Im Zweifel ging die Richterin davon aus, dass der Mitfahrer beim Alkounfall nur leicht verletzt wurde.

Nach den gerichtlichen Feststellungen war der Autofahrer am 29. September 2024 in Batschuns alkoholisiert und zu schnell unterwegs. Demnach kam sein Pkw in einer scharfen Kurve von der Straße ab, prallte gegen einen Baumstumpf, überschlug sich und kam auf dem Dach zum Stillstand. Ein nachfahrender Autolenker sagte als Zeuge vor Gericht, er habe die beiden Insassen aus dem Unfallfahrzeug gezogen.

Verletzungsgrad strittig

Strittig ist, ob der mitfahrende Onkel des Lenkers bei dem Verkehrsunfall schwer oder doch nur leicht verletzt wurde. Richterin Franziska Klammer ging beim Strafprozess am Landesgericht Feldkirch im Zweifel nur von einer leichten Verletzung mit einer Rissquetschwunde an der Schläfe aus.

Deshalb kam der von David Rosenberger verteidigte Angeklagte für die fahrlässige Körperverletzung mit einer Geldstrafe von 1050 Euro (150 Tagessätze zu je 7 Euro) davon. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Denn Staatsanwalt Richard Gschwenter nahm drei Tage Bedenkzeit in Anspruch. Die mögliche Höchststrafe wäre eine Geldstrafe von 360 Tagessätzen oder eine Haftstrafe von sechs Monaten gewesen.

Unklarheit über Wirbelbruch

Staatsanwalt Gschwenter beantragte eine Verurteilung wegen grob fahrlässiger Körperverletzung mit einem Strafrahmen von bis zu zwei Jahren Gefängnis. Weil der Mitfahrer seiner Ansicht nach einen Wirbelbruch erlitt, damit eine an sich schwere Verletzung und überdies eine über 24 Tage andauernde Gesundheitsschädigung und auch deshalb eine schwere Verletzung.

Von einem Wirbelbruch sei im Ambulanzblatt des behandelnden Krankenhauses keine Rede, sagte Verteidiger Rosenberger. Wegen Vorerkrankungen sei es zu einem Missverständnis gekommen.

Der 39-jährige Angeklagte sagte, der Unfall sei „das Dümmste gewesen, was ich in meinem Leben je gemacht habe“. Er habe den Unfall mit dem Auto seiner Schwester verursacht und ihr inzwischen einen neuen Pkw finanziert.