Vorarlberg

„Unsere Schlagkraft ist unglaublich!“

02.03.2025 • 10:00 Uhr
Brand Feldkirch Nachbericht
Der Brand in Feldkirch war einer der größten Einsätze in den letzten Jahren. Rotes Kreuz

Beim Großeinsatz wegen eines Brandes Feldkirch zeigte sich vor etwa einer Woche, wie gut Vorarlbergs Einsatzkräfte im Notfall aufgestellt sind.

Beim Brand einer Mehrparteienwohnanlage in Feldkirch am Abend des 21. Februar wurde die große Schlagkraft der Vorarlberger Einsatzkräfte deutlich. Innerhalb weniger Minuten war die Rettung vor Ort, die Abläufe funktionierten reibungslos – ein Einsatz, der als Musterbeispiel für Organisation und Effizienz gilt.

Brand Feldkirch Nachbericht
Paul Kräutler war beim Brandeinsatz für die Zuteilung der Transportfahrzeuge für die Patienten zuständig. Rotes Kreuz

Ein eingespieltes Team

„Die Rettungsdienste in Vorarlberg arbeiten hervorragend zusammen. Es geht nicht darum, wer welchen Einsatz abwickelt, sondern immer um das Wohl der Patientinnen und Patienten. Diese Kooperation verleiht uns eine enorme Schlagkraft“, erklärt Paul Kräutler, Krisen- und Katastrophenmanager beim Roten Kreuz Vorarlberg. Besonders die kontinuierliche Weiterbildung spiele eine große Rolle: „Unsere Ausbildung ist modular aufgebaut, jedes Modul baut auf den vorherigen auf. Vorbereitung ist alles.“

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Wie gut diese Vorbereitung funktioniert, zeigte sich eindrucksvoll bei diesem Einsatz. Innerhalb von nur neun Minuten nach der Alarmierung trafen die ersten Rettungskräfte ein. Sieben Minuten später standen bereits die Versorgungszelte. „Unsere Teams sind perfekt aufeinander abgestimmt, jeder weiß, was zu tun ist“, betont Philipp Steinacher, der als Einsatzleiter fungierte.

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Die Koordination der Einsatzkräfte und Transporte ist eine große logistische Herausforderung. Rotes Kreuz

Sondierung

Nach Eingang des Notrufs wurde umgehend die Einsatzleitergruppe informiert. „Wir haben eine Gruppe von 23 speziell geschulten Einsatzleiterinnen und Einsatzleitern. Einer davon meldet sich sofort und fährt zum Einsatzort, um die Lage zu sondieren“, erklärt Steinacher. „In diesem Fall war ich das.“
Vor Ort angekommen, wurde die erste Lagemeldung an die Leitstelle übermittelt. „Gerade bei Wohnhausbränden ist die Situation oft unklar: Sind Menschen eingeschlossen? Gibt es Verletzte? Wie viele Einsatzkräfte werden benötigt? Daher war es entscheidend, dass wir sofort eine Großalarmierung auslösten“, schildert Steinacher. Auch die Schnelleinsatzgruppe (SEG) wurde umgehend mobilisiert.

Brand Feldkirch Nachbericht
Feuerwehr und Rettung stimmen sich perfekt ab, um den Ablauf zu optimieren. Rotes Kreuz

Besonders wichtig war die Koordination der Infrastruktur. „Wo platzieren wir die Rettungsfahrzeuge? Wo werden die Versorgungszelte aufgestellt? Die Feuerwehr muss direkten Zugang zum Brandobjekt haben, während die Rettung sich strategisch positioniert, um schnell handeln zu können“, so Steinacher. Diese Fragen mussten in kürzester Zeit geklärt werden, während bereits erste Verletzte versorgt wurden.

Effiziente Patientenverteilung

Auch die Triage zur Aufteilung der Verletzten lief vorbildlich, betont Kräutler. „Wir hatten es mit zwölf Verletzten zu tun. Damit kein Krankenhaus überlastet wird, haben wir die Patientinnen und Patienten auf verschiedene Spitäler aufgeteilt“, erklärt Steinacher. Kinder wurden gezielt nach Dornbirn und Hohenems gebracht, da dort entsprechende Stationen vorhanden sind.
Ein besonders spektakulärer Zwischenfall war die Rettung einer Person, die aus dem ersten Stock in einen Müllcontainer sprang, um sich vor den Flammen zu retten. Dank der schnellen Versorgung wurde auch diese Person rasch ins Krankenhaus gebracht.

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Bilderbuch-Einsatz

Beim Brand in Feldkirch wurde eindrucksvoll demonstriert, wie gut die Vorarlberger Rettungskräfte aufeinander abgestimmt sind. „Die Kommunikation war hervorragend, die Koordination lief perfekt“, fasst Steinacher zusammen. „Wir waren sehr schnell vor Ort und konnten die Lage binnen Minuten unter Kontrolle bringen.“

Besonders bemerkenswert: An einem Faschingswochenende, mitten in der Nacht, waren innerhalb kürzester Zeit über 250 Einsatzkräfte von Rettung, Notärzten, Feuerwehr und Polizei im Einsatz. „Das zeigt die enorme Leistungsfähigkeit unserer Blaulichtorganisationen“, resümiert Kräutler. „Die Menschen in Vorarlberg können sich darauf verlassen, dass im Notfall innerhalb weniger Minuten ein perfekt koordiniertes Team zur Stelle ist.“

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