„Der Bürgermeister ist keine One-Man-Show“

René Bickel fehlten nur 35 Stimmen auf den Bürgermeistersessel. Martin Staudinger bleibt eine weitere Periode im Amt, Bickel möchte es in fünf Jahren erneut versuchen.
Denkbar knapp ist das Ergebnis der Stichwahl in Hard ausgefallen: Nur 35 Stimmen trennen den bisher und weiterhin amtierenden Bürgermeister Martin Staudinger und seinen Herausforderer René Bickel. In der Gemeindevertretung liegt „Zukunft Hard“ (Bickel) 15 Prozentpunkte vor „Bürgermeister Dr. Martin Staudinger – Mitanand für Hard“.
“Projektbezogen Gespräche führen”
„Wir hatten auch in den vergangenen fünf Jahren keine Mehrheit in der Gemeindevertretung“, merkt Staudinger an. „Es hat aber kaum enge Beschlüsse gegeben, sondern wir haben in fast allen Dingen gemeinsam entschieden. Wichtig ist, dass man etwas macht, und erst dann stellt sich entsprechend den verschiedenen Zugängen die Frage nach dem Wie. Es gibt nie nur die eine richtige Lösung. Das möchte ich in Hard auch weiterhin so machen und alle einbeziehen.“ Staudinger betont: „Als Bürgermeister mache ich die Dinge nicht für mich. Das ist allen in der Gemeindevertretung bewusst und ich hoffe, dass sinnvolle Dinge nicht aufgrund von Parteipolitik blockiert werden.”
Angesprochen auf mögliche Mehrheiten in der Gemeindevertretung, gibt sich Staudinger offen und deutet ein freies Spiel der Kräfte in Hard an: “Ich habe hier keine Tendenz. Wir hatten in der letzten Periode einen guten Konsens und werden, so wie es sich bewährt hat, projektbezogen Gespräche führen.” Bei der Frage nach dem Vizebürgermeister legt er klar fest: „Das macht nur Sinn, wenn ich als Bürgermeister weiß, dass ich mich in Abstimmung und mit Verantwortung darauf verlassen kann, dass diese Vertretungsrolle auch erfüllt wird. Da muss man reden.”
Fünf Jahre gute Arbeit
René Bickel sieht im knappen Ergebnis seinen Weg bestätigt: „Wir haben gekämpft und wurden auch direkt nach der Wahl mit einer Anfechtung konfrontiert. Angesichts dessen sehe ich es positiv, wie ich als junger Herausforderer gegen den amtierenden Bürgermeister abgeschnitten habe.”
Bickel wolle mit guter Arbeit überzeugen und es in fünf Jahren erneut versuchen: “In der Gemeindevertretung führt kein Weg an uns vorbei. Wir werden den Weg der vergangenen Jahre fortführen, weiterhin gute Arbeit in der Gemeindevertretung leisten und besser darauf achten, dass auch wahrgenommen wird, was wir für Hard leisten. Der Bürgermeister ist keine One-Man-Show.”