Vorarlberger Textilkonzern meldet Millionenverluste

Einbruch im Luxussegment, strukturelle Probleme und hohe Verluste belasten das Vorarlberger Modeunternehmen. Eine Kapitalerhöhung soll nun die finanzielle Basis sichern und die Trendwende einleiten.
Das Vorarlberger Textilunternehmen Wolford hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem deutlichen Umsatzrückgang und einem hohen Jahresverlust abgeschlossen. Die Nachfrage im Luxussegment ging stark zurück, zudem belasteten makroökonomische Unsicherheiten und Probleme in der Logistik das Geschäft. Der Umsatz sank um rund 30 Prozent auf 88,37 Mio. Euro. Der Jahresverlust stieg gegenüber 2023 von 30,8 Mio. Euro auf 51,7 Mio. Euro.
Per Ende Dezember 2024 wies Wolford ein negatives Eigenkapital von 88,4 Mio. Euro aus. Die Eigenkapitalquote lag bei minus 89,9 Prozent.
Im am Donnerstagabend veröffentlichten Geschäftsbericht heißt es, das Unternehmen sei im gesamten Jahr mit operativen und organisatorischen Störungen in mehreren Bereichen der Wertschöpfungskette konfrontiert gewesen – darunter insbesondere in der Logistik, der Versorgung sowie in internen Abläufen. Liquiditätsengpässe konnten 2024 teilweise durch Kredite des Mehrheitsaktionärs in Höhe von 29,05 Mio. Euro abgefedert werden.
1 Prozent eigene Aktien
Mehrheitsaktionär ist die chinesische Fosun Fashion Group Wisdom mit einem Anteil von 61 Prozent. Rund 30 Prozent der Aktien hält der deutsche Investor Ralph Bartel. Die restlichen Anteile teilen sich auf in knapp 1 Prozent eigene Aktien und rund 8 Prozent Streubesitz. Der aktuelle Börsenwert des Unternehmens liegt bei etwa 34,4 Mio. Euro.
Für das erste Halbjahr 2025 plant Wolford eine umfassende Kapitalerhöhung. Der Beschluss dazu wurde auf der Hauptversammlung am 17. Dezember 2024 gefasst. Eine Rückkehr zur Profitabilität erwartet das Unternehmen im laufenden Jahr noch nicht. Der Fokus liege nun auf der Stabilisierung des operativen Geschäfts sowie auf Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und finanziellen Nachhaltigkeit.