Diese sechs Vorarlberger Gemeinden gehören zu Österreichs Top 250

Wie gut steht meine Gemeinde finanziell da? Dieser Frage geht das Zentrum für Verwaltungsforschung (KDZ) mit seinem jährlichen Bonitätsranking nach. In die Wertung 2025 wurden 250 Gemeinden aus ganz Österreich aufgenommen, darunter sechs aus Vorarlberg.
Das Zentrum für Verwaltungsforschung (KDZ) analysiert jährlich die finanzielle Lage österreichischer Gemeinden anhand objektiver Kennzahlen, etwa zur Verschuldung, zur Finanzkraft oder zum Investitionsspielraum. Das aktuelle Ranking umfasst 250 Kommunen, die im Vergleich besonders stabil wirtschaften. Aus Vorarlberg haben es diesmal sechs Gemeinden in die Liste geschafft.
Reuthe an der Spitze des Vorarlberg-Rankings
Angeführt wird das Vorarlberger Sextett von der Bregenzerwälder Gemeinde Reuthe, die es im Bundesvergleich auf Rang 36 schaffte. Auch Bizau (Platz 50) und Stallehr (Platz 58) finden sich im ersten Drittel der Liste wieder. Ebenfalls gelistet: Viktorsberg (Platz 94), Innerbraz (Platz 138) und Hörbranz (Platz 191).
Das Ranking liefert zwar keine umfassende Bewertung der kommunalen Leistungsfähigkeit, gibt aber einen Hinweis auf die finanzielle Stabilität, die in vielen Gemeinden zunehmend unter Druck gerät.
Ausgaben steigen, Rücklagen schrumpfen
Wie angespannt die Lage ist, zeigt ein Blick in aktuelle Budgets. Dornbirn etwa rechnet für 2025 mit einem Aufwand von 279 Millionen Euro und muss dafür drei Millionen aus den Rücklagen entnehmen, um das Budget auszugleichen. Auch andere Städte und Gemeinden im Land kämpfen mit steigenden Personal- und Betriebskosten, während die Einnahmenseite kaum wächst.
Landesseitig wurden die Transferzahlungen an die Gemeinden 2025 zwar auf eine Rekordsumme von 333 Millionen Euro erhöht, ein Plus von mehr als sechs Prozent. Dennoch bleiben vielerorts Investitionen auf der Strecke. Die ehemalige Präsidentin des Gemeindeverbands, Andrea Kaufmann, sprach offen von „verschobenen Projekten“ und einer Entwicklung, die man „nicht dauerhaft durchhalten kann“.
Haushaltsdisziplin bleibt oberstes Gebot
Das Land selbst reagierte im Frühjahr mit einem Sparkurs und kündigte Kürzungen im Ausmaß von 33 Millionen Euro an. Ob und wie sich diese Maßnahmen auf die Gemeinden auswirken, ist noch offen.
Gemeinden, die im KDZ-Ranking aufscheinen, erfüllen zentrale Kriterien für finanzielle Stabilität, etwa eine niedrige Verschuldung, ausgeglichene Budgets und einen gewissen Investitionsspielraum. In Zeiten steigender Belastungen liefert die Analyse damit eine vergleichbare Einschätzung darüber, wie solide einzelne Kommunen wirtschaften, ohne dabei qualitative Aussagen über politische Prioritäten oder Leistungen zu treffen.