“Streetfood bedeutet für mich, die Welt zu essen”

In Dornbirn, vor der Inatura, ist noch bis zum 24. August internationale Küche beim „Street Food Market“ zu Gast.
Der Himmel ist noch immer stark bewölkt, doch der Wettergott scheint mittlerweile wieder besänftigt zu sein, denn zwischendurch blitzt tatsächlich sogar die Sonne vom Himmel über der Inatura in Dornbirn. Am Freitagvormittag laufen hier noch die letzten Vorbereitungen für den „Street Food Market“, der in Dornbirn bereits zum dritten Mal über die Bühne geht. „Die Location hier vor dem Museum eignet sich super für die Foodtrucks. Auch das Wetter spielt uns eigentlich in die Karten, weil die Menschen nicht mehr im Freibad sind und vielleicht eher ins Museum gehen“, erklärt Organisator Sigi Goufas.

Die Preise werden indes von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern selbst festgelegt. „Natürlich greife ich ein, wenn es zu hoch wird, aber fixe Regelung gibt es bei uns keine“, so Goufas. Die Preise hängen auch von der Art der einzelnen Produkte ab, da diese sehr stark variieren würden, erklärt der Veranstalter.

Durch 18 Stände kann man sich auf dem Gelände durchprobieren. Das Angebot reicht von Churros, Shrimps und Fish and Chips, über koreanische Spezialitäten und Burger bis hin zu Cocktails aus Brasilien. Je näher die Mittagszeit rückt, desto mehr füllt sich auch das Gelände vor dem Museum mit Interessierten. Nach und nach trudeln immer mehr Menschen ein, um sich auf einer der aufgestellten Bänke durch ihre kulinarische Ausbeute durchzuprobieren. „Streetfood bedeutet für mich die Welt essen“, schmunzelt Goufas.

Großes Angebot
Dass das Angebot weit über die Grenzen Österreichs hinausreicht, wird auch im Gespräch mit den verschiedenen Truckbesitzerinnen- und Besitzern deutlich. „Ich komme ursprünglich aus Brasilien und mische jeden meiner Cocktails mit einer speziellen Spirituose. ‚Cachaça‘ ist die Basis für jeden meiner Drinks“, erklärt Letícia Nöbauer.

Gemeinsam mit ihrem Mann hat die gebürtige Brasilianerin ihre Firma in Niederösterreich, doch sie liebt es, den Menschen unterwegs die Spirituosen aus ihrer Heimat näherzubringen.

Auch Robert, der ursprünglich aus Ungarn kommt, ist mit seinem Foodtruck in Dornbirn. Er verkauft selbstgemachte Chillisaucen, nach Schärfegrad sortiert. Bereits seit sechs Jahren geht er damit auf Tour und ist teilweise auch auf Weihnachtsmärkten vertreten.

Für Liebhaberinnen und Liebhaber von Fisch und Meeresfrüchten hat „Nemo“ etwas zu bieten. Örs Horvath hatte lange Zeit selbst ein Fischrestaurant in Ungarn, ehe er nach Wien zog und komplett auf Catering und Streetfood umstieg. “Aktuell sind wir in Österreich, Deutschland und Ungarn unterwegs“, erklärt er. Sein Hauptprodukt ist Fish n‘Chips, nach original kultig englischer Rezeptur, wie er selbst sagt. „Wir verwenden sehr hochwertigen Kabeljau, wie es sich für das Gericht gehört. Alles, was wir anbieten, wird auch hier direkt im Truck zubereitet“, weiß Horvath.

Auch Shrimps und Calamari, also Tintenfisch bieten sein Team und er an. „Wir können im Truck für Events, beispielsweise für Hochzeiten, neben dem Streetfood auch sechs gängige Menüs zubereiten.“

„Wir bringen ein kleines Korea nach Dornbirn“, schmunzelt Majed, der ebenfalls mit seinem Foodtruck vor Ort ist. Corean Fried Chicken ist die große Spezialität des Teams. Aber auch koreanische Shrimps können hier probiert werden. „Zu jeder Speise gibt es verschiedene hausgemachte Saucen“, weiß er. Einen fixen Standort gibt es nicht, Majed ist immer unterwegs.

Die koreanische Küche ist seine große Leidenschaft: „Ich habe in einem koranischen Restaurant gelernt, das hat mir immer großen Spaß gemacht.“ Der Koch freut sich auf die Zeit in Dornbirn und darauf, seine Spezialitäten unter die Menschen zu bringen. „Aus diesem Grund haben wir vor unserem Foodtruck Ausstellungsstücke bereitgestellt. Die Menschen sollen die Speisen sehen können und dann entscheiden, ob sie probieren wollen.“

Dieses Phänomen zieht sich durch viele der Stände: Einige haben sogar kleine Plattformen vor ihrem Wagen aufgebaut, auf denen sich Speisen und Getränke in den buntesten Farben präsentieren. Nicht nur das menschliche Auge, auch die Nase kommt hier nach und nach auf ihre Kosten, denn je länger die Kochtöpfe heiß laufen und Gemüse gebrutzelt und Fleisch gebraten wird, desto intensiver beginnt es auf dem Vorplatz der Inatura auch zu riechen. Anders, als es sonst in Dornbirn halt so riecht.