So kommt das Handyverbot an dieser Dornbirner Schule an

Das Handyverbot an Schulen gibt es seit Mai. Jetzt wird auf EU-Ebene diskutiert soziale Medien ab 16 Jahren zu erlauben.
Die Mittelschule Dornbirn Markt hatte bereits vor dem 1. Mai 2025 ein Handyverbot an der Schule. Die handyfreie Zeit soll die Aufmerksamkeit der Kinder auf den Unterricht lenken und den direkten Kontakt zu Mitschülern fördern.
Parallel dazu wird auf EU-Ebene diskutiert, soziale Medien erst ab 16 Jahren zugänglich zu machen, um Kinder besser vor Gewalt, Cybermobbing und süchtig machenden Inhalten zu schützen – eine Regelung, die in Australien bereits seit letztem Jahr gilt. Durch Druck mehrerer europäischer Staaten könnte die EU jetzt nachziehen.
Die NEUE hat an der Mittelschule nachgefragt, wie Schüler und Lehrkräfte zum Handyverbot und der Idee einer Altersgrenze für Social Media stehen.
Stimmen aus der Schule

Das Handyverbot hat Vorteile, aber auch Nachteile. Wir geben unsere Handys in eine Handygarage, die dann in einem Schrank gesperrt wird. Am Schulschluss bekommen wir sie zurück. Einerseits finde ich das Verbot gut, weil wir im Unterricht konzentrierter sind und nicht ständig auf Nachrichten warten. Es hilft auch, dass man nicht dauernd am Handy hängt oder abgelenkt ist. Andererseits hätte ich mein Handy manchmal gerne bei mir, zum Beispiel, wenn es einen Feueralarm geben würde.
Aylin, 13, 4. Klasse
Dass soziale Medien vielleicht erst ab 16 erlaubt sein sollen, habe ich noch gar nicht mitbekommen. Ich fände das nicht so gut, ab 13 ist man, finde ich, alt genug.

Meiner Meinung nach, ist das Handyverbot schon eine wirklich gute Sache. Man kann sich besser konzentrieren wenn der Lehrer vorne etwas erklärt. Dazu fällt es den Mitschülern eher schwer heimlich zu filmen oder Fotos während dem Unterricht zu machen.
Emir, 14, 4. Klasse
Wenn sowas gemacht wird, stört es mich, weil man aus den Fotos Sticker für WhatsApp und Social Media machen kann, dass wird dann teilweise genutzt, um sich über andere Schüler lustig zu machen oder sogar um sie zu mobben.
Deshalb finde ich auch klare Regelungen für höhere Schulstufen wichtig, damit die Privatsphäre der Schüler gesichert ist und eben nicht ohne Einverständnis gefilmt oder fotografiert wird.
Bei den sozialen Medien sehe ich es anders. Ich denke nämlich schon, dass man bereits mit 16 reif für Social Media ist. Man sollte in unserem Alter halt nichts von sich selber hochladen, also nur dass anschauen, was andere online posten und selbst aber anonym bleiben.

Viele Schüler lassen sich im Unterricht einfach zu leicht ablenken, deshalb finde ich das Handyverbot im Unterricht gut. Zudem wird so auch der Datenschutz im Klassenzimmer gesichert. Außerdem fördert es Fairness, weil alle Schüler unter den gleichen Bedingungen lernen. Ich werde mein Handy vermutlich auch nach der achten Schulstufe im Unterricht weglegen, denn Konzentration ist sehr wichtig, besonders wenn man etwas erreichen will, wie zum Beispiel studieren gehen oder Ähnliches. Es fällt oft auf, dass man schneller und effektiver lernt, wenn man sich voll auf den Unterricht konzentriert. Beim Thema Social Media bin ich jedoch nicht mit der Idee einverstanden, soziale Medien erst ab 16 zu erlauben. Instagram und Spotify können meiner Meinung nach gerne ab 13 bleiben. Nur bei TikTok wäre die Altersgrenze sinnvoll, da dort manchmal Inhalte gezeigt werden, die ich und gleichaltrige nicht sehen möchten.
Leano, 13, 4. Klasse

Seit ich an dieser Schule bin, gilt schon ein Handyverbot. So wird man im Unterricht nicht gestört oder abgelenkt. Auch während den Pausen haben wir das Handy nicht, und ich vermisse es auch nicht. Eigentlich finde ich es sogar ganz fein, wenn das Handy einmal nicht dabei ist. Meine Freunde und ich hatten nie ein Problem damit, das Handy abzugeben oder wegzulegen, das klappt immer gut. Die Lehrer sagen auch, dass wir uns dadurch besser auf den Unterricht konzentrieren können, und ich glaube, das stimmt. Man schaut nicht ständig aufs Display und hat den Kopf frei für andere Dinge. Wenn wir Pause haben, reden wir miteinander oder spielen draußen, das macht auch Spaß.
Finn, 11, 2. Klasse
Wenn Instagram, TikTok oder Snapchat erst ab 16 wären, würde mich das nicht stören. Ich schaue sowieso nur YouTube. Dort suche ich mir Videos aus, die mir gefallen, und die ich auch mag. Andere Apps würde ich gar nicht so sehr vermissen.
Ich vermisse das Handy in der Schule eigentlich nur sehr selten, vielleicht würde ich mal in der Pause kurz gerne draufschauen, aber das vergeht dann schnell wieder. Somit finde ich das Verbot auch gut. Sowieso ist es ja auch schlecht für die Augen. Man kann nämlich schon auch sehr schnell Handysüchtig werden, wenn man nicht genug aufpasst. Ich merke teilweise selbst schon, dass ich süchtig danach werden könnte.
Ali, 12, 2. Klasse
Auch das kommende Gesetz, welches gerade geplant wird, nämlich dass Social Media erst ab 16 sein sollte, stört mich nicht wirklich. Ich selbst benutze nur WhatsApp, und das eigentlich auch nur um meiner Mama zu sagen, wo ich gerade bin. Ansonsten habe ich halt ein paar Spiele auf dem Handy. Die nutze ich aber eher selten, denn am liebsten verbringe ich meine Zeit draußen mit Freunden am spielen und da brauche ich mein Handy dann auch.

Als Lehrerin finde ich das Handyverbot sehr gut. Ich merke einfach, dass die Kinder weniger abgelenkt sind und es überhaupt kein Problem darstellt, wenn das Handy vier Stunden weg ist. Für Recherche verwenden wir Tablets, alle haben eines. Ich finde, es tut einfach gut, ein paar Stunden ohne die ganzen sozialen Medien zu sein.
Andrea Feuerstein, 48, Lehrerin
Früher, als Handys noch erlaubt waren, sind manche Kinder sogar länger aufs Klo gegangen, um dort zu spielen oder Online-Kontakte zu pflegen. Heute ist das anders, und das gefällt mir sehr. Es ist eben Schulzeit und Unterrichtszeit, und so soll es auch sein. Man spürt deutlich, dass die Konzentration besser ist und sich die Kinder stärker auf den Unterricht einlassen.
Wichtig ist aber, dass Eltern ihre Kinder im Umgang mit sozialen Medien begleiten. Ohne Begleitung kann das gefährlich werden. Wenn Kinder unaufgeklärt im Internet unterwegs sind, sind sie Risiken wie Cybermobbing oft schutzlos ausgesetzt. Deshalb halte ich es für sinnvoll, soziale Medien ab 16 zu erlauben, weil viele Jugendliche nicht ausreichend begleitet sind.