Vorarlberg

Landtag widmet sich in Enquete der Handynutzung von Kindern

13.10.2025 • 18:10 Uhr
Landtag widmet sich in Enquete der Handynutzung von Kindern
Nächste Woche wird der Montfortsaal im Landhaus für eine Landtagsveranstaltung der anderen Art genützt. steurer

Kommende Woche steht die alljährliche Landtagsenquete auf dem Programm. Thema ist das „Aufwachsen mit Smartphone & Co“. Heuer gibt es dazu eine Neuerung.

Wie können Kinder bestmöglich im Umgang mit Smartphones und anderen digitalen Endgeräten geschult und geschützt werden? Dieser Frage widmet sich der Vorarlberger Landtag kommende Woche. Am Mittwoch, dem 22. Oktober, treffen sich die Landtagsabgeordneten dazu im Montfortsaal – nicht für eine Sitzung, sondern für eine Landtagsenquete.

Landtag widmet sich in Enquete der Handynutzung von Kindern
Landtagspräsident Harald Sonderegger hartinger

Dieses Format findet jährlich statt, ist aber weitaus weniger bekannt als die herkömmliche Landtagssitzung. Im Gegensatz zu dieser stehen bei einer Enquete die parteipolitischen Interessen weniger im Vordergrund. Stattdessen handelt es sich um eine Reihe an Vorträgen von geladenen Fachleuten zu einem aktuell brennenden Thema. „Die Enquete dient dazu, den Mandataren neue Blickpunkte zu einem Thema zu eröffnen, die sie dann in ihren politischen Beiträge und Debatten aufnehmen können“, erklärt Landtagspräsident Harald Sonderegger.

Wer zu Gast ist

Wer zu Gast ist. Die drei Fachleute, die zum Thema „Aufwachsen mit Smartphone & Co“ referieren, sind Silke Müller, Andre Wolf und Andreas Prenn.
Silke Müller ist Digitalisierungsbotschafterin des deutschen Bundeslandes Niedersachsen und landete als Autorin zwei Spiegel-Bestseller zu digitalen Medien und Kindern. Sie referiert zu einem altersgerechten und sicheren Umgang mit Smartphones und Social Media.

Andre Wolf ist Sprecher des österreichischen Vereins „Mimikama“, der sich der Aufklärung über Internetmissbrauch verschrieben hat. In seinem Vortrag widmet er sich dem Thema „Medienkompetenz und Fake News“.

Der Name Andreas Prenn dürfte in Vorarlberg geläufig sein. Er ist Stellenleiter der „Supro“, der Suchtberatung der Stiftung Maria Ebene. Er thematisiert die Herausforderungen rund um Sucht, Mobbing und Missbrauch im Zusammenhang mit Smartphones und anderen digitalen Endgeräten.

Erstmals gemeinsames Thema aller Fraktionen

In der Vergangenheit wurde das Thema der Landtagsenquete bislang immer von einer der Landtagsfraktionen vorgegeben. Mit fünf Landtagsparteien kam so über eine fünfjährige Legislaturperiode jede Fraktion einmal zum Zug. Heuer ist das anders, wie Sonderegger der NEUE verrät: „Wir haben das Format so geändert, dass sich alle Landtagsfraktionen gemeinsam auf ein Thema verständigen, das alle anspricht.“ Zwar ist die Enquete keine parteipolitische Veranstaltung, aber in der Vergangenheit habe man hinter vorgehaltener Hand durchaus von einer „ÖVP-Enquete“ oder einer „SPÖ-Enquete“ gesprochen.

Auch die Bevölkerung kann sich an der Enquete beteiligen: Bis Sonntag, 19. Oktober, kann jede und jeder Beiträge und Fragen zum Thema per Mail an landtagsenquete@vorarlberg.at senden. Im Anschluss an die Vorträge werden die Fragen an die gewünschten Experten gestellt. „Je konkreter die Frage, desto besser kann die Antwort darauf ausfallen“, so Sonderegger. Die Vorträge im Montfortsaal werden per Livestream auf www.vorarlberg.at/landtag übertragen, Plätze im Saal sind nurmehr sehr begrenzt verfügbar.