Wirtschaft

EU-Kommission will Zölle für chinesische E-Autos einheben

12.06.2024 • 12:11 Uhr
China Auto Export Growth in 2024 A large number of Chinese-made cars and construction machinery are gathering at the port of Yantai, waiting to be loaded for export, in Yantai, China, on April 1, 2024. In the first two months of 2024, China s auto exports have reached 831,000 units, up 22.1% year on year, according to the General Administration of Customs. Among them, 182,000 new energy vehicles are being exported, an increase of 7.5% year-on-year. Yantai Shandong China PUBLICATIONxNOTxINxFRA Copyright: xCFOTOx originalFilename: cfoto-chinaaut240402_npaHM.jpg
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Jetzt ist entschieden: Die EU folgt den USA nach, Strafzölle auf chinesische E-Autos einzuheben. Als Reaktion darauf, dass China – so der Vorwurf – seinen Herstellern durch hohe Subventionen einen Wettbewerbsvorteil verschafft.

Die EU-Kommission hat entschieden, Einfuhrzölle auf chinesische E-Autos einzuführen. Analysten rechnen mit Zollaufschlägen von zehn bis 25 Prozent auf den geltenden allgemeinen Zollsatz von zehn Prozent. Damit folgt die EU den USA nach. Dort sollen die Strafzölle ab August auf 100 Prozent steigen – und somit vervierfacht werden.

Die Zölle sind eine Reaktion darauf, dass China – so der Vorwurf aus Europa – seinen Herstellern durch hohe Subventionen einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Die EU-Kommission sei zu dem Schluss gekommen, dass „die Wertschöpfungskette für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge in China von unfairen Subventionierungen profitiert“, heißt es in einer Aussendung der Kommission.

Kritik aus der Industrie

Aus der europäischen Autoindustrie gibt es dafür wenig Verständnis. Insbesondere die deutschen Autobauer sind stark vom Absatz in China abhängig, sie fürchten daher Vergeltungsmaßnahmen aus Peking. Die deutschen Autohersteller erwirtschaften in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nach Schätzungen 20 bis 23 Prozent ihrer weltweiten Gewinne. Außerdem stammt ein Großteil der Autos, die aus China in die EU importiert werden, von europäischen Herstellern.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht Europa indes unter Handlungsdruck, China daran zu hindern, den europäischen Markt mit subventionierten E-Fahrzeugen zu überschwemmen. Laut der Kommission liegen die Preise in der Regel etwa 20 Prozent unter den in der EU hergestellten Modellen.

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Ursula von der Leyen AP/EBRAHIM NOROOZI