EU-Kommission will Zölle für chinesische E-Autos einheben

Jetzt ist entschieden: Die EU folgt den USA nach, Strafzölle auf chinesische E-Autos einzuheben. Als Reaktion darauf, dass China – so der Vorwurf – seinen Herstellern durch hohe Subventionen einen Wettbewerbsvorteil verschafft.
Die EU-Kommission hat entschieden, Einfuhrzölle auf chinesische E-Autos einzuführen. Analysten rechnen mit Zollaufschlägen von zehn bis 25 Prozent auf den geltenden allgemeinen Zollsatz von zehn Prozent. Damit folgt die EU den USA nach. Dort sollen die Strafzölle ab August auf 100 Prozent steigen – und somit vervierfacht werden.
Die Zölle sind eine Reaktion darauf, dass China – so der Vorwurf aus Europa – seinen Herstellern durch hohe Subventionen einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Die EU-Kommission sei zu dem Schluss gekommen, dass „die Wertschöpfungskette für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge in China von unfairen Subventionierungen profitiert“, heißt es in einer Aussendung der Kommission.
Kritik aus der Industrie
Aus der europäischen Autoindustrie gibt es dafür wenig Verständnis. Insbesondere die deutschen Autobauer sind stark vom Absatz in China abhängig, sie fürchten daher Vergeltungsmaßnahmen aus Peking. Die deutschen Autohersteller erwirtschaften in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nach Schätzungen 20 bis 23 Prozent ihrer weltweiten Gewinne. Außerdem stammt ein Großteil der Autos, die aus China in die EU importiert werden, von europäischen Herstellern.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht Europa indes unter Handlungsdruck, China daran zu hindern, den europäischen Markt mit subventionierten E-Fahrzeugen zu überschwemmen. Laut der Kommission liegen die Preise in der Regel etwa 20 Prozent unter den in der EU hergestellten Modellen.
