Wirtschaft

Jungunternehmer halten Pensionssystem für ungerecht

23.09.2024 • 14:57 Uhr
A top view of senior woman with laptop lying outdoors on terrace, resting.
 Nur 16 Prozent halten das bestehende staatliche Pensionssystem den jungen Generationen gegenüber für gerecht

Österreichische Jungunternehmer verlassen sich laut Umfrage nicht auf das bestehende Pensionssystem. Strikte Ablehnung der Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich.

Die wirtschaftliche Lage bleibt schwierig: 43 Prozent der Kärntner Jungunternehmen rechnen mit einem weiteren Rückgang der Konjunktur, 37 Prozent mit einer Stagnation, lediglich 18 Prozent glauben an eine Besserung der ökonomischen Lage Österreichs. Das zeigt eine aktuelle Befragung des Market-Institutes im Auftrag der Jungen Wirtschaft unter rund 1300 österreichischen Jungunternehmen, davon 79 aus Kärnten.

Vier von zehn Jungunternehmern erwarten, dass sich die eigene Kostensituation verschlechtern werde, im Vergleich zu vergangenen Befragungen ist das sogar eine Verbesserung. „Unsere Betriebe bleiben aufgrund der konjunkturellen Entwicklung vorsichtig“, erklärt Nika Basic, Landesvorsitzende der Jungen Wirtschaft Kärnten.

Obwohl die Inflationsraten aktuell sinken, erwarten 42 Prozent der Kärntner Jungunternehmen eine steigende sowie gleich viele eine stagnierende Inflation, lediglich 14 Prozent rechnen mit sinkender Inflation. Als wichtigste Aufgaben der neuen Bundesregierung priorisieren die österreichischen Jungunternehmen Steuern, Bürokratie und Gesundheitssystem.

Mehr als jedes dritte Kärntner Jungunternehmen spricht sich übrigens für neue Steuern auf Eigentum (Vermögens- und Erbschaftssteuern) aus, fast jedes zweite ist dagegen, der Rest unentschieden. Eindeutig ist die Ablehnung einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Mehr als die Hälfte der Befragten in Kärnten sieht (sehr) negative Auswirkungen, nur fünf Prozent positive, der Rest gibt „keine“ bzw. „weder noch“ zur Antwort.

Das Angebot an Kinderbetreuungsplätzen sehen die Jungunternehmen in Kärnten durchwachsen: 46 Prozent, so viele wie in keinem anderen Bundesland, geben an, das derzeitige Angebot an Betreuungsplätzen decke den Bedarf (eher) ab, 36 Prozent nehmen Defizite bei den Betreuungsplätzen wahr. Die Nachfrage seitens der jungen Unternehmer sei jedenfalls da, mehr als die Hälfte nimmt Kinderbetreuung in Anspruch oder plant dies für die nächsten vier bis fünf Jahre. Jedes zweite Kärntner Jungunternehmen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geht laut Umfrage auch davon aus, dass eine Verbesserung der Kinderbetreuung zu mehr Beschäftigung im Unternehmen führen würde., fast ebenso viele glauben, dass die Suche nach Beschäftigten durch mehr Kinderbetreuungsplätze erleichtert würde.

Durchaus ernüchternd ist der Befund der Jungunternehmerinnen und -unternehmer zum staatlichen Pensionssystem: Nur 16 Prozent halten das bestehende System den jungen Generationen gegenüber für gerecht, 76 Prozent geben an, sich bei der Altersvorsorge nicht auf das Pensionssystem zu verlassen.