Vorfreude auf die nächste Fasnat-Saison

Mit zwei Jahren Verspätung hielten Vorarlbergs Narren ihren Verbandstag ab. Erstmals steht eine Frau an der Spitze.
Nach zwei stark von der Coronapandemie geprägten Jahren sind Vorarlbergs Närrinnen und Narren bereit für einen Neustart. Das hat der 40. Landesverbandstag des Verbands der Vorarlberger Fasnatzünfte und -gilden (VVF) am vergangenen Wochenende im Spannrahmen in Hard gezeigt. Zwei Mal musste die Veranstaltung, zu der Vertreter aller rund 160 Mitgliedsvereine geladen waren, in den vergangenen Jahren verschoben worden. Nun konnten sich die etwa 450 stimmberechtigten Mitglieder jedoch endlich wieder treffen.
Erste Frau an der Spitze
Für Barbara Lässer war es der erste offizielle Auftritt als VVF-Präsidentin beim Verbandstag. Sie hat das Amt bereits im Vorjahr von ihrem Vorgänger Michel Stocklasa übernommen und ist die erste Frau überhaupt, die an der Spitze des Verbandes steht. Die VVF-Chefin freute sich über die Gelegenheit, die Veranstaltung wieder in gewohnter Form – mit den nötigen Schutzmaßnahmen – durchführen zu können. Nicht nur gab es damit eine offizielle Amtsübergabe, sondern es bot sich auch Gelegenheit dem ehemaligen Präsidenten sowie mehreren anderen zurückgetretenen Führungsmitgliedern für ihr Engagement in den vergangenen Jahren zu danken. So wurden Ex-Präsident Stocklasa und seinen früheren Teammitgliedern Conny Bayer (ehemalige Landesgardeleiterin), Günter Plessnitzer (ehemaliger Landeselferrat im Bezirk Dornbirn) und dem zwischenzeitlich als „Fasnatrat“ tätigen ehemaligen Vizepräsidenten Stefan Ellensohn die VVF-Ehrenmitgliedschaft verliehen. Bedankt hat sich die Präsidentin auch bei Armin Kleiner, dem Obmann der Hardar Mufängar. Der Verein hatte die Organisation des Verbandstags übernommen.

Unsicherheit
In die Freude über den nunmehrigen Neustart und die kommende Fasnat-Saison mischt sich jedoch auch noch eine gewisse Portion Unsicherheit. Schließlich ist die Coronapandemie noch nicht überstanden. Welche Veranstaltungen möglich sein werden, ist noch schwer zu sagen.
Aufgrund der Unsicherheit gebe es auch noch keine Pläne bezüglich des traditionellen Landesnarrentags, berichtete Lässer auf Nachfrage der NEUE. Alljährlich wird am ersten Sonntag nach Dreikönig der Auftakt in die Vorarlberger Faschingssaison gefeiert. Dann kommen Närrinnen und Narren aus dem ganzen Land in einer der 96 Gemeinden zusammen. Es gibt ein Treffen der Zunft- und Gildenverantwortlichen und am Nachmittag dann einen großen Umzug. Ob ein derartiges Event im kommenden Jahr möglich sein wird, steht noch in den Sternen. Es habe sich zudem noch kein Verein gemeldet, der die Planung und Organisation des Landesnarrentags 2023 übernehmen wolle, sagte die VVF-Präsidentin. Man werde die Entwicklungen einfach beobachten müssen und dann entsprechend darauf reagieren, um etwas auf die Beine zu stellen.
Gerüstet
Vorerst freut sich die Chefin der heimischen Fasnatzünfte und -gilden jedenfalls darüber, dass es mit der ersten großen Veranstaltung seit dem Ausbruch der Pandemie geklappt hat. Auch der Sommer wird in vielen Vereinen für gemeinsame Aktivitäten genutzt. Was der Herbst dann bringt, bleibt abzuwarten. Die Närrinnen und Narren sind jedenfalls bereit.