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Bahnhof Bregenz: ÖVPler wollen “keine Passagiere, sondern Lokführer” sein

26.02.2024 • 16:02 Uhr
Offener Platz mit viel Grünfläche. <span class="copyright">ÖVP Bregenz/Hartinger</span>
Offener Platz mit viel Grünfläche. ÖVP Bregenz/Hartinger

Die Bregenzer Volkspartei präsentierte am Montag ein eigenes Konzept für den Hauptstadt-Bahnhof.

Seit dem vergangenen Freitag gibt es, wie die NEUE berichtete, fixe Beschlüsse in Sachen Bregenzer Bahnhof. Das neue Quartier wird am alten Standort errichtet, die Variante 4a kommt, sprichwörtlich, zum Zug – samt Unterführung zum See und bahnparalleler Verlegung der Straße, die Mehrerauer Brücke kann an ihrem jetzigen Standort bleiben.

Das Bahnhofsgebäude ist unterirdisch.
Das Bahnhofsgebäude ist unterirdisch.

Ein eigenes, bereits vertieftes Konzept präsentierte am Montag die Bregenzer ÖVP, vertreten von Stadtparteiobmann Roland Frühstück und den Stadträten Veronika Marte und Michael Rauth. „Damit könnte man sofort starten“, so der Tenor – man müsse vermeiden, dass bis zur Umsetzung des Projekts nochmals mehrere Jahre vergehen.

Unterirdischer Bahnhof

Der gemeinsam mit Experten erstellte Entwurf beinhaltet, konträr zur Variante 4a, einen unterirdisches Bahnhofsgebäude, das in die Unterführung zum See integriert ist. Trafik, Bäckerei, Kartenschalter, WC-Anlage, eventuell weitere Geschäftsflächen – alles unter der Erde. Oberirdisch befinden sich die Bahngleise, der Busbahnhof und ein weitläufiges Gelände mit Grünflachen und urbanen Nutzungsmöglichkeiten. Konform sind Standort, Unterführung und Busbahnhof als Mobilitätsdrehschreibe, sprich, der Großteil der Eckpunkte. Wieso also ein Volkspartei-eigener Vorschlag? „Wir wollen nicht Passagiere sein, sondern die Lokführer“, so Roland Frühstück. Man werde sich beim Projekt Bahnhof stark einbringen und mitarbeiten. „Die Gesamtsituation ist seit Freitag klar, das tragen wir auch mit, trotzdem haben wir ein paar Ideen.“ Wichtig sei dabei vor allem: Diese Ideen „können innerhalb der Variante 4a umgesetzt werden, und das jetzt und nicht erst in Jahrzehnten“, wie Michael Rauth betont. Aus der Variante solle eine gute Lösung für die Bregenzer entstehen.

Veronika Marte, Roland Frühstück und Michael Rauth präsentierten die Pläne.
Veronika Marte, Roland Frühstück und Michael Rauth präsentierten die Pläne.

Die unterirdische Passage zwischen Stadt und See ist das Herzstück der ÖVP-Überlegungen. „An die 14 Meter breit, hell, lichtdurchflutet, sicher, freundlich, attraktiv für Fußgänger und Fahrradfahrer“ soll sie laut Roland Frühstück sein. „Der Bahnhof in enger Umarmung mit dem See, eingebettet in diese Passage“, beschreibt es der Stadtparteiobmann. Stadtseitig aus der Unterführung herauskommen würde man etwa auf Höhe des derzeitigen Kinderspielplatzes, auf einen offenen Platz.

Jedenfalls müsse der neue Bahnhof ein Ort mit „hoher Aufenthaltsqualität“ sein, sagt auch Veronika Marte, denn er sei „ein extrem wichtiges Thema für die Bregenzer“. „Bei Seestadt und Seequartier handelt es sich um sehr große Flächen und Grundstücke“, so Marte. „Das Ziel ist es, diese auch entsprechend zu bebauen, aber wir betrachten das mit Augenmaß.“ Urbanes Flair sei gut, aber eben auch passend für Bregenz. Der öffentliche Raum im Bahnhofsgebiet solle einladend sein, mit vielen Grünflächen, Bäumen und Brunnen. Natürlich müsse es Handelsflächen als Frequenzbringer geben, aber auch Möglichkeiten der Freizeigestaltung: „Eine Rooftop-Bar wäre doch lässig, oder ein Club im Kellergeschoss.“ Genauso wäre es „schön, wenn es Kultureinrichtungen gäbe, und auch das Thema Wohnen sollte unbedingt in die Überlegungen miteinfließen.“ Ebenso könne man Dienstleister und Co-Working-Spaces andenken. Frühstück kann sich dort auch die Stadtbibliothek vorstellen.

Angstfreier Ort

Besonders relevant aber sei es laut Marte, dass der neue Bregenzer Bahnhof „ein großzügiger Raum wird, in dem sich Menschen aller Altersklassen wohlfühlen. Auf jeden Fall muss es ein angstfreier Ort sein – das ist an Bahnhöfen ja oft ein Thema. Und: Das Areal soll die Innenstadt nicht abtrennen, sondern verbinden – der Bahnhof als Zentrumserweiterung.“