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Psychotischer Autofahrer rammte drei Polizeiautos

21.10.2024 • 18:42 Uhr
Psychotischer Autofahrer rammte drei Polizeiautos
hartinger

44-Jähriger war bei Verfolgungsjagd zurechnungsunfähig und muss sich nun ambulant behandeln lassen.

Mit viel Glück sei nicht noch mehr passiert, sagte Richter Alexander Wehinger als Vorsitzender des Schöffensenats in seine Urteilsbegründung. Polizisten hätten bei der gefährlichen Verfolgungsjagd ihr Leben aufs Spiel gesetzt.

Vier Polizisten wurden verletzt, als der 44-jährige Pkw-Lenker aus dem Bezirk Bludenz am 30. Mai bei seiner Flucht zwischen Rankweil und Bludesch drei Polizeiautos rammte und Straßensperren durchbrach. In Bludesch landete das Auto des Flüchtenden in einem Bachbett. Dort wurde er festgenommen.

Autolenker nicht zurechnungsfähig

Der Autofahrer war nach Ansicht von Gerichtspsychiater Reinhard Haller damals nicht zurechnungsfähig. Demnach hatte der manipsch-depressive Mann, der seine Tabletten abgesetzt hatte, eine Psychose.

Der unbescholtene Betroffene wurde am Montag in einem Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch für eine Bewährungszeit von fünf Jahren bedingt in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen. Der vorläufig Untergebrachte darf das psychiatrische Krankenhaus demnächst verlassen, wenn er sich an diese Auflagen hält: ambulante Behandlung mit Medikamenteneinnahme, Drogen- und Alkoholabstinenz, Bewährungshilfe.

Das Urteil, mit dem der von Hanno Lecher verteidigte Betroffene und Staatsanwalt Johannes Hartmann einverstanden war, ist rechtskräftig.

Betreuer in Krankenhaus attackiert

Wäre der 44-Jährige schuldfähig gewesen, wäre er wegen versuchter schwerer Körperverletzung, versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt, schwerer Sachbeschädigung und Gefährdung der körperlichen Sicherheit verurteilt worden.

Die Polizei war zum Landeskrankenhaus Rankweil gerufen worden. Denn der 44-Jährige habe als Besucher, über den ein Hausverbot erteilt worden sei, einen Betreuer attackiert, sagte Staatsanwalt Hartmann. Beim Eintreffen der Polizei sei der Besucher mit seinem Auto geflüchtet, von Rankweil, über Feldkirch, Frastanz und Nenzing nach Bludesch.