Klubheimbrand: Ermittlungen laufen noch – Neubau in Planung

Noch keine konkreten Ergebnisse zum verheerenden Brand des Admira-Klubheims – Landeskriminalamt ermittelt weiterhin. Planungen für Neubau laufen, Fokus auf Provisorium.
Am 16. Dezember 2024 blieb die Stadionuhr in der Sportanlage Rohrbach, der Heimstätte des Fußballklubs Admira Dornbirn, um 6:04 Uhr stehen. Ein verheerender Brand zerstörte das Klubheim vollständig. „Es war schrecklich. Das Feuer war enorm. Alles wurde zerstört: die Gastronomie, Trikots, Bälle, Fußballschuhe – einfach alles“, erinnert sich Admira-Obmann Gerhard Ritter. Er ist jedoch erleichtert, dass keine Personen zu Schaden kamen. „Wir haben das ganze Jahr über Fußballbetrieb. Der Dezember ist eigentlich der einzige Monat, in dem hier nichts los ist – keine Veranstaltungen, keine Klubheim-Events oder Trainings“, erklärt der ehemalige Profifußballer. Wochen nach dem Brand sitzt der Schock bei Ritter weiter tief, doch er betont: „Mir geht es mittlerweile besser, vor allem dank der enormen Unterstützung, die wir von vielen Seiten erhalten.“

Ermittlungen laufen noch
Seine ersten Gedanken zur Brandursache galten an jenem Montagmorgen der neu installierten Photovoltaikanlage. „Ich dachte zunächst, das Feuer sei von der PV-Anlage ausgegangen. Doch das war nicht der Fall. Die Brandursache ist weiterhin unklar, die Ermittlungen laufen noch.“ Dies bestätigte auch die Landespolizeidirektion auf Anfrage: „Die Untersuchungen des Landeskriminalamts zur Brandursache dauern an.“

Provisorium in Arbeit
Während die Ermittlungen noch andauern, laufen bereits intensive Planungen für den Wiederaufbau des Klubheims. Die Stadt Dornbirn als Eigentümerin ist dabei natürlich involviert. „Derzeit liegt der Fokus auf der Errichtung eines Provisoriums. Mit Containern schaffen wir Umkleiden, Lagerflächen, Sanitäranlagen, ein Klubheim und eine Essensausgabe“, berichtet Vizebürgermeister und Sportstadtrat Julian Fässler. „Das ist ein enormer Aufwand. Da wir davon ausgehen, das Provisorium bis Frühjahr 2026 zu nutzen, muss es gut durchdacht sein.“ Dennoch werde man von der Admira und ihren Gästen eine gewisse Kompromissbereitschaft einfordern müssen. „Mit dem Vereinsvorstand sind wir eng abgestimmt. Ziel ist es, dass spätestens im Laufe des März alle notwendigen Einrichtungen vor Ort sind.“

Neubau-Planungen
„Den Wiederaufbau des Klubheims treiben wir so schnell wie möglich voran“, so Fässler weiter. Der Neubau soll sich an den ursprünglichen Plänen orientieren. „Ob es zu kleinen Grundrissänderungen kommt, entscheiden wir gemeinsam mit der Admira in den nächsten Wochen.“ Der Vizebürgermeister räumt jedoch ein: „Auch wenn wir nach den alten Plänen bauen können, haben sich viele bautechnische Vorschriften und Standards geändert. Das bedeutet, dass wir die Fachplanungen überarbeiten müssen.“ Die Planung startet laut Fässler „jetzt“, der Baustart soll „hoffentlich im Spätherbst 2025 erfolgen“. Die Fertigstellung des neuen Klubheims ist für das Frühjahr 2026 vorgesehen. „Dann muss aber alles reibungslos funktionieren“, betont der Sportstadtrat. „Das ist unser Anspruch.“
Der Baseball- und Softballclub Dornbirn Indians, der ebenfalls in der Sportanlage Rohrbach beheimatet ist, ist vom Brand nicht betroffen. „Für die Indians gibt es keinerlei Einschränkungen im Spiel- und Trainingsbetrieb“, erklärt Fässler. „Dankenswerterweise bieten sie der Admira ihre Räumlichkeiten an, um unter anderem Sitzungen abzuhalten.“

Gastro-Einnahmen fehlen
Welche finanziellen Folgen der Brand für die Admira hat, lässt sich laut Gerhard Ritter derzeit schwer abschätzen. „Die Sportanlage gehört der Stadt, aber die Gastronomie war unser Eigentum. Die Versicherungen der Stadt und des Vereins arbeiten eng zusammen, um die Schäden zu regeln.“ Klar sei jedoch: „Bis zur Neueröffnung des Klubheims fehlen uns die Einnahmen aus der Gastronomie nach Spielen und Veranstaltungen. Das Klubheim war unser Hauptsponsor. Nun müssen wir neue Wege finden, um diese finanziellen Lücken zu schließen. Daran arbeiten wir mit Hochdruck.“

Da es aktuell keine festen Vereinsräumlichkeiten gibt, ist das Vereinsleben herausfordernd. Doch die Admira-Familie zeigt sich kämpferisch. „Wir lassen uns nicht unterkriegen“, sagt der 68-jährige Ritter, der seit 25 Jahren als Obmann des Vereins tätig ist.
Die Zeit drängt
Der Trainings- und Meisterschaftsbetrieb für die 20 Mannschaften soll durch das geplante Container-Provisorium gesichert werden. „Wir hoffen, bald mit dem Trainingsbetrieb starten zu können und zum Meisterschaftsbeginn alles bereitzuhaben“, so Ritter. „Es könnte aber knapp werden.“ Zudem wurden alle Spieler der ersten Mannschaft darüber informiert, dass sie angesichts der neuen Situation frei entscheiden können, ob sie bleiben oder den Verein verlassen möchten. „Bisher hat noch kein Spieler einen Wechsel in Betracht gezogen“, freut sich Ritter über die Verbundenheit der Spieler zum Verein.

In den kommenden Monaten stehen der Admira große Herausforderungen bevor, die jedoch mit Optimismus angegangen werden. „Der Verein steht gut da, besonders im Nachwuchsbereich. Wir haben engagierte Trainer und Eltern, die uns tatkräftig unterstützen.“