Ästhetische Körperperspektiven mit Kugelschreiber

Parallel zur Inszenierung von „Gott ist drei Frauen“ präsentiert das Theater Kosmos im Foyer die Ausstellung „Fleshy Artefacts“ der Vorarlberger Künstlerin Michaela Kessler.
Von Yasmin Ritter
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Sie wurde schon mehrfach ausgezeichnet, aktuell mit dem Vorarlberger Kulturpreis 2024. Mit ihren blauen Strichzeichnungen schafft sie genauso sinnliche wie verfremdete Perspektiven des Körpers zu zeigen. Michaela Kessler gelingt es, eigene Körpererfahrungen und Rollenbilder aufzuzeichnen und zu transformieren. Sie setzt sich mit der Wahrnehmung und Materialität des Körpers auseinander. Beim Zeichnen sitzt oder liegt sie auf einer langen Papierbahn und entwickelt aus einzelnen kleinen zarten Kugelschreiberstrichen ihre Werke. Dabei stehen Empfindungen wie Fühlen, Spüren, Riechen und Schmecken im Zentrum der künstlerischen Auseinandersetzung. Die Körper beginnen intuitiv durch einzelne Kugelschreiberstriche zu wachsen. Körperempfindungen werden so zu eigenständigen Körpern. Der Kugelschreiber spielt im Prozess der Momentaufnahme eine zentrale Rolle.

Die Körper wachsen und breiten sich aus. Wie wir es vom Kritzeln neben Telefonaten kennen, wird der Kugelschreiber von der Künstlerin für Impulsaufnahmen benutzt. Augustin Jagg hielt die Eröffnungsrede. Unter den Besuchern waren Brigitte Flinspach, Ines Wurzinger, Susanne und Christian Denk, Silvia Lutz und Iris Bechtold.




